Anreize für weitere Ärzte schaffen
Mit Blick auf das Bevölkerungswachstum droht ein Defizit im Bezirk
Dafür, dass mehr Ärzte nach Lichtenberg kommen, setzt sich jetzt der CDU-Kreisverband ein.
Die CDU-Fraktion stellt in der BVV einen entsprechenden Antrag. Darin bittet sie das Bezirksamt, verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, um Arztansiedlungen in allen Ortsteilen zu unterstützen. Weiterhin solle das Bezirksamt eine Liste von Bauvorhaben vorlegen, in denen Praxen eröffnen könnten sowie eine Liste mit Gewerberäumen, die leer stehen und nach Umbauten Medizinern zur Verfügung gestellt werden könnten.
Weiterhin empfehlen die Verordneten, mit landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften darüber zu sprechen, bei Neubauten Praxisräume einzuplanen und auch private Bauunternehmen für die Schaffung von Praxisräumen zu gewinnen. Eine weitere Empfehlung ist der Einsatz von Headhuntern für die Arzt-Suche. Schließlich soll die Planung der Kassenärztlichen Vereinigung, eigene Medizinische Versorgungszentren (MVZ) schnellstmöglich aufzubauen und mit Partnern aus der Region zu betreiben, vom Bezirksamt unterstützt werden.
Eine adäquate hausärztliche Versorgung kann in einigen Ortsteilen, wie Alt- und Neu-Hohenschönhausen und Friedrichsfelde Nord nicht mehr sichergestellt werden. Mit einem Versorgungsquotienten von rund 80 Prozent stehe der Bezirk kurz vor einer hausärztlichen Unterversorgung, begründet die CDU-Fraktion ihren Antrag. Die Folge eines weiter sinkenden Versorgungsquotienten wäre, dass Praxen keine Patienten mehr aufnehmen könnten.
Mit Blick auf die steigende Einwohnerzahl wird sich die Versorgungslage weiter verschlechtern, wenn sich nicht weitere Ärzte ansiedeln. Die Kassenärztliche Vereinigung hat inzwischen mit den Krankenkassen einen finanziellen Anreiz ausgehandelt. Er besteht darin, dass Ärzten, die sich neu niederlassen, innerhalb der ersten zwei Jahre ein Zuschuss von zwei Cent pro Behandlungspunkt gewährt wird. Ärzte, die sich mit dem Gedanken tragen, sich selbstständig zu machen, wünschen sich indes, dass sie geeignete, bezahlbare Räume finden.
„Wir brauchen ein leistungsfähiges und soziales Gesundheitssystem“, erklärt Prof. Martin Pätzold, Kreisvorsitzender der CDU: „In Lichtenberg müssen wir deshalb ganz entschieden gegen den Ärztemangel vorgehen.“ Mit dem Antrag wird sich die BVV voraussichtlich am 21. Januar befassen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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