Anderen Zeit und Kraft schenken
Pankow ehrt engagierte Ehrenamtliche

Zu diesem Gruppenfoto fanden sich die Preisträgerinnen und Preisträger des Ehrenamtspreises auf der Treppe vor dem großen Ratssaal ein. | Foto:  Bernd Wähner
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Über die Auszeichnung mit dem „Ehrenpreises für ehrenamtlich Tätige“ können sich sechs Pankowerinnen und Pankower freuen.

Dieser Preis wird zum Ende eines jeden Jahres von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) verliehen. Vorschläge kann jeder einreichen, der das besondere Engagement einer Einzelperson, einer Gruppe, eines Vereins oder einer Initiative für herausragend hält. Im zurückliegenden, durch die Pandemie geprägten und besonders herausfordernden Jahr gab es wiederum zahlreiche Vorschläge, sodass es der Preisjury nicht leicht fiel, sich für Preisträgerinnen und Preisträger zu entscheiden. Die Bandbreite der ehrenamtlichen Aktivitäten, in denen die in diesem Jahr Ausgezeichneten tätig sind, reicht vom Engagement für die Natur und Tiere, über das Führen einer Pankower Chronik sowie Hilfe für Menschen in Not bis hin zur Unterstützung für geflüchtete Menschen, die derzeit in Pankow leben, berichtet BV-Vorsteher Oliver Jütting (Bündnis 90/ Die Grünen).

Aufgrund des Pandemie und der sich daraus ergebenden Hygieneregeln konnte die traditionelle Festveranstaltung zur Auszeichnung der Ehrenamtspreisträger nicht im üblichen Rahmen stattfinde. Deshalb wurde allen für den Preis Vorgeschlagenen, die sonst zu der Auszeichnungsveranstaltung eingeladen werden, im Namen der BVV auf schriftlichem Wege gedankt. Nur in einem kleinen Rahmen dankten Oliver Jütting und Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) im Pankower Ratssaal den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern persönlich für ihr Engagement. Diese erhielten eine Ehrenurkunde, ein Preisgeld von 500 Euro und sie durften sich ins Goldene Buch des Bezirks eintragen.

Machen statt motzen

Zu den ausgezeichneten Ehrenamtlichen gehört Ines Kempe. Die Pankowerin engagiert sich seit dem Frühjahrsputz 2017 in der Bürgerpark-Initiative. Deren Motto ist „Machen statt motzen!“. Das heißt: Statt sich über ungepflegte Grünanlagen aufzuregen, packen Ines Kempe und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter selbst an und gestalten in Abstimmung mit dem Grünflächenamt den Park mit. Unter anderem gestalteten sie eine Trockenmauer an einem der Bürgerparkeingänge mit allerhand Stauden und Blumen. Außerdem wurde das Rondell mit den Rosen, für das der Verein die Pflegeverantwortung übernahm, auf Vordermann gebracht. Weiterhin wurde vom Verein eine Streuobstwiese, die sich gleich neben dem Bürgerpark befindet, gestaltet. Und im zurückliegenden Jahr engagierte sich der Verein unter anderem dafür, dass das Ziegengehege wiederhergerichtet wurde. Das Holz der alten Ziegenhütte war zuletzt sehr marode. Es war morsch und das Dach war undicht. Deshalb gab es im zuständigen Revier des Grünflächenamtes bereits seit längerem den Wunsch, die Unterkunft für die Ziegen zu erneuern. Dieser Wunsch konnte mit Unterstützung des Bürgerpark-Vereins, dessen Vorsitzende Ines Kempe seit anderthalb Jahren ist, im Frühjahr 2021 Wirklichkeit werden.

Ebenfalls im Grünbereich engagiert sich Preisträger Henry Herrmann. Unter anderem sorgt er seit längerem bereits dafür, dass die Festwiese des Vereins Zukunftswerkstatt Heinersdorf an der Wendeschliefe der Straßenbahnlinie M2 stets tipptopp in Ordnung ist. Außerdem pflegt er die Wiese im Kastanienwäldchen und sorgte mit dafür, dass im inzwischen dort entstandenen Park Bänke und eine Tischtennisplatte stehen, eine Boule-Bahn und ein Großschachspiel angelegt wurden. Zusätzlich kümmert er sich mit darum, dass auf der Freiobstwiese am Schmöckpfuhlgraben, die von Ehrenamtlichen angelegt wurde, alles wächst und gedeiht. Und auch bei der Neugestaltung des Sleipnerplatzes engagiert er sich

Ganz anders gelagert ist das ehrenamtliche Engagement von Christian Bormann. Dieser forscht und sammelt seit seiner Kindheit zu und über Pankow. Seit Juni 2014 stellt er historisch Interessierten die Geschichte Pankows auf seiner Internetseite der Pankower Chronik nachvollziehbar vor. Christian Bormann ist Heimatforscher mit Leib und Seele. Unter anderem gab er 2019 auch einen historischen, kostenlos erhältlichen Pankower Kiezführer heraus.

Hilfe für Geflüchtete

Mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurden auch Nothburga Maria Glinke und Constanze Rauthe. Beide engagieren sich seit vielen Jahren bei der Kirchlichen Telefonseelsorge. Sie unterstützen nicht nur Menschen in Not am Telefon, sondern engagierten sich auch in der Ausbildung von Ehrenamtlichen am Seelsorgetelefon.

Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Unterstützung von geflüchteten Menschen ist Eman Al-Bahadly ausgezeichnet worden, die unter anderem in der Gemeinschaftsunterkunft an der Treskowstraße ein Frauencafé initiierte und eine Nähwerkstatt für geflüchtete Menschen einrichtete. Außerdem engagiert sie sich in einer Ausgabestelle der Aktion Laib und Seele sowie im Familien- und Schulgarten im Heinersdorfer Kastanienwäldchen.

Ebenfalls Geflüchtete, und zwar Schüler, unterstützt die AG Geflüchtete Menschen des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums. Auch wenn die Schüler selbst seit 22 Monaten unter pandemiebedingten Einschränkungen leiden, fanden sie Zeit und Kraft, Kinder aus Flüchtlingsfamilien im Homeschooling zu unterstützen und sie auf Tests und Klausuren vorzubereiten. Auch für dieses ehrenamtliche Engagement gab es den Ehrenamtspreis.

Weitere Informationen zum Pankower Ehrenamtspreis und zu den in diesem Jahr Geehrten finden sich auf https://bwurl.de/1456.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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