Die Bahnen rollen erst ab 2028
Planung und Umsetzung von Straßenbahninfrastrukturmaßnahmen sind zeitintensiv

Mit zwei neuen Straßenbahnverbindungen plant die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die beiden neuen Stadtquartiere Blankenburger Süden sowie Pankower Tor zu erschließen.

Doch bis die Gleise verlegt und Straßenbahnen die neuen Quartiere an das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) anschließen, wird noch geraume Zeit vergehen. Dieses Fazit lässt sich nach einem Bericht von Verkehrssenatorin Regine Günther (Bündnis 90/ Die Grünen) an den Senat ziehen.

Der Senat hatte vor einem Vierteljahr die Fortführung der Planungen für die Straßenbahn-Tangentialverbindung vom S- und U-Bahnhof Pankow über den Ortsteil Heinersdorf bis zum Pasedagplatz nach Weißensee beschlossen. Damit kann jetzt, aufbauend auf die bereits abgeschlossenen Grundlagenermittlungen, die eigentliche Vorplanung der neuen Straßenbahnstrecke beginnen.

Allerdings ist dann erst einmal ein Planfeststellungsverfahren durchzuführen. In diesem haben Anwohner und Träger öffentliche Belange die Möglichkeit, Einwendungen gegen das Vorhaben vorzubringen. Erst nach einer sogenannten Erörterungsveranstaltung kann das Verfahren abgeschlossen und ein Planfeststellungsbeschluss gefasst werden. Und danach kann erst mit der eigentlichen Ausführungsplanung begonnen werden. Das alles braucht seine Zeit, weil gesetzlich vorgeschriebene Fristen eingehalten werden müssen. Deshalb ist auch mit einer Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnverbindung nicht vor 2028 zu rechnen.

Vom selben Zeithorizont geht die Senatsverwaltung beim Vorhaben der Verlängerung der Straßenbahnlinie M2 ab Heinersdorf über das künftige Wohnquartier Blankenburger Süden bis zum S-Bahnhof Blankenburg aus. Auch bei diesem Vorhaben ist die Grundlagenuntersuchung abgeschlossen. Es wurde inzwischen auch nachgewiesen, dass die Straßenbahn das am besten geeignete Verkehrsmittel für die Erschließung dieses Wohnungsbaustandorts ist. Des Weiteren wurde die planerisch zu bevorzugende Variante für die Streckenführung ermittelt und ihre Wirtschaftlichkeit nachgewiesen, berichtet Senatorin Günther. Doch auch bei diesem Vorhaben sind noch weitere Planungsschritte zu gehen, sodass vor 2028 keine Straßenbahnen nach Blankenburg rollen werden.

Dass es so lange von der Entscheidung, eine Straßenbahnlinie zu bauen, bis zur Umsetzung dauert, begründet die Senatorin: „Die Umsetzung von Straßenbahninfrastrukturmaßnahmen bedarf, wie die aller anderen Infrastrukturmaßnahmen, einer intensiven Planungsarbeit mit entsprechendem zeitlichen Aufwand. Dabei gilt es, für jedes Vorhaben separate Verfahren mit ihren örtlich unterschiedlichen Gegebenheiten zu steuern. Der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist es besonders wichtig, im gesamten Planungsprozess umfassende Beteiligungsprozesse für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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