Höhepunkte des Jahres 2022
Die Berliner Woche schaut auf das vergangene Jahr zurück

Am Tauentzien testen Studenten, wie sich Stauden trotz Hitze und Abgasen entwickeln. | Foto: U. Kiefert
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  • Am Tauentzien testen Studenten, wie sich Stauden trotz Hitze und Abgasen entwickeln.
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Das Jahr 2022 geht zu Ende. Die vergangenen zwölf Monate waren schwierig. Vieles ist vom Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine überschattet. Doch das Leben geht weiter. Der Rückblick erinnert an bedeutende Ereignisse in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Januar: Nach 15 Jahren Arbeit im Kiez um den Rüdesheimer Platz verabschiedet sich der Vorstand des Vereins Rüdi-Net. Mit vielen Aktionen ist es den Mitstreitern gelungen, das Quartier lebenswerter zu machen. Doch nun ist mit dem Verein Schluss, denn die Suche nach Nachfolgern für den Vorstand blieb erfolglos.

Die Entscheidung der grün-roten Zählgemeinschaft, den Sportausschuss als eigenständiges Gremium abzuschaffen, sorgt für Kritik. Unter anderem fordert der Bezirkssportbund Widerspruch gegen diese Entscheidung. Ohne Erfolg. Die Mehrheit der BVV setzt die Zusammenlegung der Ausschüsse für Sport und Schule durch.

Februar: Schlechte Nachricht für Mieter: Für das Quartier Schloßstraße und Amtsgerichtsplatz haben Gutachter keinen Milieuschutz empfohlen.

Charlottenburg bekommt einen neuen Radweg. Die „Opernroute“ ist drei Kilometer lang und soll bis Jahresende fertig sein.

Die „Neue Halle“ Krumme Straße ist marode und muss umfangreich saniert werden. Die Bäderbetriebe planen im Zuge der Bauarbeiten, die Barrierefreiheit der Neuen und der Alten Halle. Wann die Bauarbeiten starten können, steht noch nicht fest. Die Finanzierung ist noch nicht gesichert.

März: Der Breitscheidplatz soll ein offener Ort bleiben. Die SPD fordert ein Gesamtkonzept für den prominenten Platz, der seit dem Anschlag vor rund fünf Jahren mit massiven Betonpollern gesichert wird. Zur Sicherheit sollen andere Lösungen wie beispielsweise Stadtmöbel gefunden werden.

Die Wissmannstraße heißt jetzt Baraschstraße. Mit der Umbenennung wird die jüdische Familie Barasch geehrt. Damit verschwindet der umstrittene Name des Koloniallisten Wissmann aus dem Stadtbild.

In Wilmersdorf werden zwei neue Gemeinschaftsunterkünfte für geflüchtete Menschen eröffnet. In der Brabanter Straße und in der Fritz-Wildung-Straße ziehen insgesamt rund 350 Bewohner ein.

April: Das Bezirksparlament verabschiedet einen Sparhaushalt. Knapp 820 Millionen Euro plant der Bezirk in diesem Jahr an Ausgaben. Das meiste Geld fließt in Personalkosten, Sozialausgaben, Schulen und Jugendarbeit. CDU und FDP kritisieren die Sparvorgaben von rund 27 Millionen Euro.

Das Projekt Mobile Stadtteilarbeit startet im Kiez rund um den Volkspark Wilmersdorf. Das Team ist regelmäßig mit dem Lastenrad unterwegs, um die Menschen im Kiez nach ihren Sorgen und Wünschen zu befragen.

Mai: Das Oberstufenzentrum Sozialwesen am Halemweg bekommt für 65 Millionen Euro einen Neubau. Für das dreigeschossige Gebäude wurde der Grundstein gelegt. Das neue Haus wird auch eine Mensa, eine Bibliothek und eine Drei-Feld-Sporthalle beherbergen.

In der Prinzregentenstraße wird der Grundstein für ein inklusives Wohnhaus gelegt. In anderthalb Jahren sollen hier Menschen mit und ohne Behinderung einziehen können.

Juni: Der Norden Charlottenburgs bekommt knapp 2,5 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Mit der Finanzspritze sollen unter anderem Goslarer Platz und die Jungfernheide saniert werden.

In der Paul-Hertz-Siedlung starten Gewobag und Stiftung Naturschutz das Projekt „Städtisch Grün“. Damit will die Gewobag ihre Grünanlagen nachhaltig weiterentwickeln und ökologisch aufwerten.

Das neue Abwasserpumpwerk in der Sophie-Charlotten-Straße geht nach dreieinhalb Jahren Bauzeit ans Netz. Das hochmoderne Pumpwerk kann mit sechs Pumpen bis zu 900 Liter Abwasser pro Sekunde ins Klärwerk Ruhleben fördern. Das alte Werk wurde in Rente geschickt.

Juli: Am Tauentzien testen Studenten, wie sich Stauden trotz Hitze und Abgasen entwickeln und welche Insekten der blühende Mittelstreifen anlockt. Unter anderem soll die Aufenthaltsqualität des Straßenabschnitts verbessert werden.

Rund um die Gedächtniskirche wird der Kultursommer City West als „Ukrainischer Kultursommer“ fortgesetzt.

Umwelt-Initiativen wollen die Barstraße in einen Grünzug verwandeln. Dazu hat die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz ein Konzept für die Entsiegelung der Straße erarbeitet.

August: Am Bahnhof Jungfernheide eröffnet die BVG eine neue Jelbi-Station. Hier können Fahrräder, E-Scooter oder Elektroautos ausgeliehen werden.

Das Berliner Verwaltungsgericht untersagt Pläne zur Bebauung der ehemaligen Tennisplätze in der denkmalgeschützten Woga-Wohnanlage am Lehniner Platz. Ein privater Investor plante im Innenhof der Anlage den Bau von zwei sechsgeschossigen Appartementhäusern.

Im Käthe-Kollwitz-Museum werden die Kisten gepackt. Das Kunstmuseum zieht mit seinen 300 Exponaten von der Fasanenstraße an seinen neuen Standort im Theaterbau am Schloss Charlottenburg.

Für den Erweiterungsbau der Johann-Peter-Hebel-Grundschule wird Richtfest gefeiert. Der neue Anbau wird mit Fahrstühlen ausgestattet und bietet am Ende Platz für insgesamt 720 Schüler.

Nach umfangreicher Rundumerneuerung ihrer Feuerwache können Feuerwehrleute wieder ihren Dienst in der Rankestraße tun. Rund 8,5 Millionen Euro wurden in die Sanierung investiert.

Oktober: Die Laubenpieper von Block 4 der Kolonie am Stadtpark fürchten um ihre Gärten. Auf dem Kleingartengelände an der Prinzregentenstraße sind unter anderem Studentenwohnungen geplant. In einer Online-Petition wird der Erhalt der Gärten gefordert.

Der Senat startet ein Konzeptverfahren für das sanierungsbedürftige und seit Jahren stillgelegte ICC. Mit dem Verfahren sollen Rahmenbedingungen für eine zukünftige Nutzung geschaffen werden.

Gegen die 21 neuen Parkzonen in der City West haben die Bürgerinitiative Gervinusstraße und die FDP ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Das Bezirksamt muss nun die Zulassung der Zonen prüfen.

November: Dem Karstadt-Kaufhaus in der Wilmersdorfer Straße droht das Aus. Das Warenhaus soll Anfang 2024 schließen. Dann endet der Mietvertrag.

Der Traditionsimbiss Olympische Brücke schließt. Die langjährige Inhaberin geht in den Ruhestand. Curry & Co. soll es im nächsten Jahr aber weiterhin geben. Ein Nachfolger steht schon in den Startlöchern.

Der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg findet in diesem Winter zum letzten Mal statt. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hat den Mietvertrag über 2022 hinaus nicht verlängert. Ausweichplätze für den beliebten Weihnachtsmarkt gibt es nicht.

Dezember: Auf den Messehallen lässt die Messe Berlin durch die Berliner Stadtwerke eines der größten deutschen Solarkraftwerke errichten. Auf mehr als 20 Hallen wird in den kommenden zwei Jahren eine Anlage mit 15 000 Solarmodulen und einer Gesamtleitung von bis zu sechs Megawatt installiert.

Das Landesdenkmalamt stellt das Wandbild „Weltbau II“ unter Schutz. Damit ist das Kunstwerk von Ben Wagin auf der Brandmauer am S-Bahnhof Savignyplatz gerettet.

Der Unternehmer Hamid Djadda wird mit dem Berliner Denkmalpreis ausgezeichnet. Djadda ist Inhaber der Avus-Tribüne. Er hat das historische Bauwerk saniert und somit vor dem Verfall gerettet.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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