Zwangsarbeit in Berlin
Veranstaltungsreihe beginnt am 20. Januar 2022

Barackenlager mit Stacheldrahtzaun, Berlin, 1943. | Foto: DZ NS-Zwangsarbeit/Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt
2Bilder
  • Barackenlager mit Stacheldrahtzaun, Berlin, 1943.
  • Foto: DZ NS-Zwangsarbeit/Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt
  • hochgeladen von Manuela Frey

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit widmet sich dieses Jahr mit zwölf Veranstaltungen dem Thema NS-Zwangsarbeit in den einzelnen Berliner Bezirken.

Was hat dieses Verbrechen, das vor unserer Haustür stattfand, mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun? Und warum erfolgte die Aufarbeitung erst so spät? Im Rahmen der Reihe sind zusammen mit den Berliner Regionalmuseen Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen und Diskussionen an Orten und online geplant. Im Mittelpunkt stehen Orte der Zwangsarbeit, die erst kürzlich „neu entdeckt“ wurden.

Vor 80 Jahren, im Jahr 1942, wurde Zwangsarbeit in Berlin zum Massenphänomen. Mit zunehmender Dauer des Krieges wuchs der Arbeitskräftebedarf der deutschen Wirtschaft ins Unermessliche. Im März 1942 schuf das NS-Regime mit dem „Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz“ eine Zentralbehörde, um die Verschleppung von immer mehr Menschen effizienter zu organisieren. Im Rahmen der „Lagerbauaktion 1942“ entstanden in Berlin Hunderte neue Unterkunftslager.

Los geht es am 20. Januar 2022 mit Orten der NS-Zwangsarbeit und des Gedenkens in Charlottenburg-Wilmersdorf. Wo steht die Aufarbeitung heute? Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf zeigte 2020 eine Ausstellung zu Zwangsarbeit im Bezirk. Im vergangenen August wurde, nach sechsjähriger Debatte, in der Wilhelmsaue 39/40 eine Gedenktafel eingeweiht. Weitere Gedenkstelen entstanden jüngst in Eichkamp beziehungsweise demnächst in der Wallenbergstraße. Seit September 2021 gibt es in Charlottenburg-Nord den „Pfad der Erinnerung“, der auch zwei Zwangsarbeitslager markiert. Welche Fragen sind noch unbeantwortet? Die Veranstaltung widmet sich in Vorträgen und Lesungen aus Erinnerungsberichten dem Stand der Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Die Veranstaltung beginnt am 20. Januar 2022 um 18 Uhr online auf www.kurzelinks.de/Charlottenburg-Wilmersdorf. Informationen zu den weiteren Veranstaltungen finden sich auf https://www.ns-zwangsarbeit.de/veranstaltungen/.

Barackenlager mit Stacheldrahtzaun, Berlin, 1943. | Foto: DZ NS-Zwangsarbeit/Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt
Diese historische Ansichtskarte zeigt das Lager in der Vandalenallee (Standort heute: Wandalenallee direkt hinter dem Messegelände) vor seiner Nutzung als Unterkunftslager für Zwangsarbeiter aus Belgien und Tschechien. Wie man sieht, war es auch für andere Zwecke genutzt worden. Aus dieser Zeit stammt wohl diese Karte. | Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 131× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 121× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 195× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 581× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.