Generalabsage stoppt Teams
Zwangspause für Fußballer in Berlin

Zwangspause: Abou-David Cham und der SC Charlottenburg werden auf ihrem Weg zurück in die Berlin-Liga zurzeit ausgebremst. | Foto: Michael Nittel
  • Zwangspause: Abou-David Cham und der SC Charlottenburg werden auf ihrem Weg zurück in die Berlin-Liga zurzeit ausgebremst.
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Nachdem der Berliner Fußball-Verband (BFV) am 12. März entschieden hatte, den Spielbetrieb sämtlicher Partien, die im Verantwortungsbereich des BFV liegen, aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus zunächst bis einschließlich 22. März einzustellen, hatten nahezu alle Vereine auch ihren Trainingsbetrieb umgehend eingestellt – und zwar, noch bevor der Senat die Nutzung aller öffentlichen und privaten Sportanlagen ab dem 15. März untersagt hat.

„Die Gesundheit unserer Mitglieder steht an erster Stelle und wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, die weitere Ausbreitung des Virus bestmöglich einzudämmen“, begründete das Präsidium des SC Charlottenburg seine Entscheidung, den kompletten Betrieb einzustellen.

Beim SCC, Spitzenreiter der Landesliga, war einer der ersten Ansteckungsfälle im Berliner Amateurfußball bekannt geworden. Da dieser Spieler noch an einem Training teilgenommen hatte, sollen auch Teile der Mannschaft unter Quarantäne gestellt worden sein, so dass noch vor der Generalabsage des BFV das für den 15. März ursprünglich terminierte Spiel der Charlottenburger beim Wittenauer SC Concordia abgesagt werden musste.

Bereits vor der Generalabsage waren weitere Fälle bekannt geworden – betroffen waren die Landesligisten TSV Rudow II und der BFC Preussen aus Lankwitz. Auch deshalb sind sich die Verantwortlichen der Klubs weitestgehend einig, dass die Aussetzung der Spiele alternativlos war.

Kurz nach der Entscheidung des BFV, die Spiele abzusagen, hat auch der Nordostdeutsche Fußballverband entschieden, die Spieltage bis einschließlich 22. März auszusetzen. Das betrifft die Charlottenburger Oberligisten Tennis Borussia und CFC Hertha 06. „Wir sind ein Sportverein und kein Fachkreis für Virologie. Was wir aber glauben, verstanden zu haben: Durch die Absage können wir als Vereine einen kleinen Teil dazu beitragen, dass sich das Virus langsamer verbreitet, nicht zehntausende Menschen gleichzeitig erkranken und die Gesundheitseinrichtungen mehr Patienten retten können“, heißt es auf der TeBe-Homepage. Auch hier war der Trainingsbetrieb umgehend eingestellt worden.

Wie geht es weiter?

Nun ruht also der Ball. Doch wie geht es weiter? In den Vereinen herrscht die einhellige Meinung, dass es in den nächsten Wochen keine Spiele geben wird. Was also tun? Die Saison vorzeitig beenden? Doch wie würde man dann Auf- und Abstieg regeln? Diese Themen werden zurzeit diskutiert. Mannschaften, die auf einem Abstiegsplatz liegen, würden völlig zurecht argumentieren, dass noch genug Spieltage zu absolvieren seien, an denen sie den Klassenerhalt sportlich noch schaffen könnten. Darf man diese Teams nach einem möglichen Abbruch der Saison einfach absteigen lassen? Betroffen wäre von so einer Regelung zum Beispiel der CFC Hertha 06.

Würde man hingegen auf Auf- und Abstieg verzichten, würde das vermutlich zu Unverständnis bei den Teams führen, die in ihren Ligen im Aufstiegsrennen zurzeit die Nase vorn haben: TeBe ist Spitzenreiter in der Oberliga und steht vor einer Rückkehr in die Regionalliga. Der SCC und der 1. FC Wilmersdorf führen ihre jeweiligen Fußball-Landesligen an und haben gute Karten, in die Berlin-Liga aufzusteigen. Wie auch immer so eine Entscheidung ausfallen könnte und wird – gerecht kann sie nicht sein.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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