Charlottenburg-Wilmersdorf finanziert Projekte zur Entsiegelung aus eigenen Mitteln
In diesem Jahr hat der Bezirk in Sachen Klimaanpassung einiges auf den Weg gebracht. So konnten 12 832 Quadratmeter Wege- und Straßenflächen überarbeitet werden, um eine höhere Versickerung zu erreichen. Im vergangenen Jahr waren es 3893 Quadratmeter, die entsiegelt wurden. Dafür standen 2 758 000 Euro aus dem Etat Stadtverschönerung der Senatsumweltverwaltung zur Verfügung.
Dieser Etat fällt im kommenden Jahr weg. Für die Bemühungen des Bezirks zur Klimaanpassung sei das ein herber Rückschlag, teilt der Bezirk mit. Insgesamt hat das Land Berlin den Bezirken in diesem Jahr 20 Millionen Euro für die Stadtverschönerung bereitgestellt. In Charlottenburg-Wilmersdorf wurden diese Sondermittel unter anderem für die Sanierung der Wege auf dem Ludwigkirchplatz verwendet.
Ohne Mittel vom Land sei es nun umso wichtiger, mit den vorhandenen bezirklichen Mitteln die konzeptionell wirksamsten Maßnahmen umzusetzen, heißt es vom Bezirk. Die Entsiegelung von Flächen sei dabei ein wesentlicher Baustein. Nur so könne die Aufheizung von Städten verringert, dem drohenden Wassermangel entgegengewirkt und die häufiger auftretenden Starkregenfälle bewältigt werden.
Um das wichtige Thema effizient angehen zu können, hat der Bezirk ein eigenes Klimaanpassungskonzept und konkrete Maßnahmen für seine Ortsteile erarbeitet. Gleichzeitig setzt der Fachbereich Grünflächen neue Gestaltungskonzepte um, die den Weg in die Schwammstadt ebenen. Schwammstadt ist eine Konzeption, möglichst viel anfallendes Regen- und Oberflächenwasser vor Ort aufzunehmen und zu speichern, anstatt es einfach in die Kanalisation zu leiten. Dazu gehört das Projekt Preußenpark. Die Grünanlage soll bis 2026 klimaresilient umgestaltet werden. „Damit hat der Bezirk ein bundesweit bedeutendes Modellprojekt der Klimaanpassung und der Regenwasserbewirtschaftung am Start, für das die Finanzierung aus Bundesmitteln zugesagt wurde“, freut sich Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Gleichzeitig sollen „Schwammstadtelemente“ kurzfristig in Bauvorhaben privater oder öffentlicher Träger integriert werden, etwa wenn die Wasserbetriebe eine Straße wegen einer Reparatur ohnehin aufmachen müssen. Somit würden sich verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung ergeben. Dadurch, dass die Projekte jetzt „fertig in der Schublade“ lägen, sei der Bezirk schnell entscheidungsfähig.
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