Die Schulwegsicherheit im Fokus
BVV will Maßnahmen gegen Elterntaxis forcieren

Morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr herrscht im Wendehammer vor der Cecilienschule am Nikolsburger Platz ein ständiges Anfahren, Wenden und Abfahren. Eine "Kiss & Ride"-Zone soll Abhilfe schaffen.  | Foto: Matthias Vogel
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  • Morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr herrscht im Wendehammer vor der Cecilienschule am Nikolsburger Platz ein ständiges Anfahren, Wenden und Abfahren. Eine "Kiss & Ride"-Zone soll Abhilfe schaffen.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Manuela Frey

Vor den Grundschulen des Bezirks herrscht jeden Morgen Verkehrschaos und damit erhöhte Unfallgefahr. Zu viele Kinder werden von ihren Eltern mit dem Auto bis vor die Schultür gebracht.

Deshalb hat die BVV in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich für die Anträge der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gestimmt, generell das Halteverbot vor den Schulen auszuschildern, konsequent zu überwachen und durchzusetzen, um die gefährlichen Situationen vor den Schulen einzudämmen.

In ihren Anträgen nannten die Fraktionen im Speziellen die Cecilienschule in Wilmersdorf und die Waldschulallee in Westend, an der mehrere Schulen und eine Kita liegen. In beiden Fällen sei die Verkehrssituation besonders schwierig. Die Nikolsburger Straße endet genau vor der Cecilien-Grundschule in einem Wendehammer. Durch die Sackgassen-Situation, jedes anfahrende Elterntaxi fährt auch wieder in entgegengesetzter Richtung ab, kommt es schnell zu unübersichtlichen Situationen. „Halteverbot durchsetzen“, forderte die SPD in diesem Fall, hatte aber auch einen kreativeren Lösungsansatz im Gepäck: „Eine Kiss & Ride-Zone am Hohenzollerndamm nördlich oder in der Trautenaustraße östlich der Schule“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Sempf.

Damit ist eine kleine Parkbucht oder ein speziell gekennzeichneter Seitenstreifen-Abschnitt gemeint, an dem die Eltern ihren Kindern noch einen Schmatz auf die Wange geben können, bevor ihre Schützlinge die letzten 100 Meter auf Schusters Rappen zur Schule gehen. An der Waldschulallee sollen Poller künftig verhindern, dass die Fußwege an der Schule von Autos zugestellt werden und somit eine Überquerung der Straße für Kinder übersichtlich wird. Außerdem sollen Projekte wie der „Walking Bus“, bei dem Kinder sich im Einzugsbereich ihrer Schule zu Fuß an „Haltestellen“ treffen, um gemeinsam zum Unterricht zu gehen, das Problem entschärfen. „Ein Kind, das jeden Morgen zu Fuß geht, tankt Sauerstoff, bewegt sich und sammelt zudem eine große Portion Selbstbewusstsein und Erfahrung im Straßenverkehr“, erläuterte Petra Vandrey, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.

Schulstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) wirkte auf Nachfrage nach der Gesamtsituation im Bezirk fast schon konsterniert. „Wir müssen diese Maßnahmen treffen. Aber ich glaube, so lange die Einsicht bei den Eltern fehlt, dass sie mit ihrem Verhalten andere Kinder gefährden, werden die nichts bringen. Eltern sind schon einfach an Pollern vorbeigefahren.“ Richtig schwer sei es, an sie heranzukommen bezüglich dieses Themas. „Dazu kommt, dass Eltern ihren Kindern heutzutage einfach zu wenig zutrauen. Da würde ich mir ein Umdenken wünschen.“

Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Grüne), unter dessen Zuständigkeit das Thema seit der kürzlich erfolgten Neustrukturierung der Ämter fällt, ist bereits tätig geworden. „Vor allen unseren Grundschulen haben wird dieses Problem. Überall braucht es passende Maßnahmen. Die Anfrage auf eine Finanzierung ist gestellt bei der Senatsverwaltung. Wird sie positiv beschieden, werden wir nach der Sommerpause Gutachter losschicken, die die jeweiligen Situationen dann unter die Lupe nehmen werden.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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