Aus für saudische Schule: Arabische Akademie könnte Nutzen für alle Kinder haben
Westend. Zwar naht der Rohbau der König-Fahd-Akademie in der Glockenturmstraße seiner Fertigstellung. Doch nun nimmt Saudi-Arabien Abstand von der Eröffnung einer Schule mit 400 Plätzen.
Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Vizekronprinz Mohammed bin Salman diese Entscheidung persönlich verfügt haben. Demnach hält Saudi-Arabien das deutsche Bildungssystem für derart vorbildlich, dass man auf den Betrieb eigener Schulen zukünftig verzichten will. Im Rahmen seiner „Vision 2030“ ändert das Königreich derzeit politische Sichtweisen und setzt verstärkt auf Kooperation mit der Bundesrepublik Deutschland. So wird eine König-Fahd-Akademie in Bonn geschlossen und die Eröffnung derjenigen in Westend abgesagt. Man hatte das Gelände an der Glockenturmstraße im Jahre 2008 vom Liegenschaftsfonds erworben, um hier einen Ableger der Bonner Akademie zu bauen.
Nutzung im Sinne der Bildung
Was nun mit dem unvollendeten Gebäude geschieht? Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) wünscht sich weiterhin eine Nutzung im Sinne der Bildung – nun sollen aber alle Kinder etwas davon haben. „Im Rahmen der jetzt erfolgenden Verhandlungen zur Rückabwicklung des Kaufvertrags werde ich mich dafür einsetzen, dass intensiv geprüft wird, ob der fertige Rohbau nicht zu einer bezirklichen Grundschule werden kann“, heißt es. Den Abbruch des Akademiebaus nennt Naumann „eine gute Entscheidung in Riad, die ich ausdrücklich begrüße“. Und eine Übernahme des Schulgebäudes käme gerade im familienfreundlichen Westend politisch sehr gelegen. Denn in unmittelbarer Nähe entstehen gleich mehrere neue Siedlungen – darunter der „Westendpark“ der Buwog Group mit 100 Eigentumswohnungen. Auch die ehemalige Soldaten-Siedlung am Dickensweg steht vor einer Nachverdichtung – aus den 212 bestehenden Mieteinheiten werden nach Abriss und Neubau 600. tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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