Mehr Platz für Radler: Per Volksentscheid zu einem Berliner Fahrradgesetz
Berlin. Busspuren sind nicht allein für Busse da. Auch Taxis und Radfahrer dürfen sie benutzen. Doch Radler sollten künftig eine eigene Spur bekommen, wenn es nach der Initiative „Volksentscheid Fahrrad“ geht.
Ein Bündnis aus Berliner Radfahrern möchte die Radverkehrsstrategie des Senats durch ein Fahrradgesetz ersetzen. Per Volksentscheid kämpft es unter anderem für mehr Platz auf den Straßen. An allen Hauptverkehrsstraßen seien gut befahrbare Radwege, Radfahrstreifen oder Schutzstreifen einzurichten, lautet eine ihrer Forderungen. Und weiter: „Der Radverkehr soll nicht mehr in Busspuren geführt werden, sondern eigenen Raum erhalten.“
So soll das Radfahren sicherer und attraktiver werden. Das Ziel, noch mehr Berliner dafür zu begeistern, verfolgt auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Sie hat eigens eine Radverkehrsstrategie entwickelt. Doch diese reicht den Initiatoren des Volksentscheids nicht aus. Sie wollen ein Gesetz, das den Radfahrern mehr Rechte und mehr Platz im Straßenverkehr verschafft.
Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) ist davon wenig begeistert. Er sieht die Radverkehrsstrategie als ausreichend an. Laut rbb kritisiert er die Initiatoren, die keine Rücksicht auf andere Verkehrsformen nähmen. Mehr Rücksicht, allerdings von den Radlern, fordert auch Peter Schmidt, Unfallanalytiker und Mitstreiter der Diskussionsrunde Verkehrssicherheit Berlin. „Radfahren in Berlin ist nicht gefährlicher als in anderen Städten. Leider beobachte ich eine wachsende Anzahl an Verkehrsverstößen durch Radfahrer", sagt er. Viele Radwege und Fahrradampeln würden nicht genutzt. Auch Schmidt ist dafür, dass Radfahrer künftig nicht mehr auf den Busspuren fahren: „Sie behindern hier den Busverkehr und es besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.“ jtw
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