Bebauungsplan soll Wohnungsbau verhindern
Das Spree Center soll nur Einzelhandelsstandort bleiben

Das 1992 eröffnete Spree Center Hellersdorf erfüllt als Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort eine wichtige Funktion für die Bewohner der umliegenden Wohngebiete. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Das 1992 eröffnete Spree Center Hellersdorf erfüllt als Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort eine wichtige Funktion für die Bewohner der umliegenden Wohngebiete.
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Das Grundstück des Spree Centers soll als Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort gesichert werden. Um dieses Ziel erreichen, hat das Bezirksamt einen entsprechenden Bebauungsplan aufgestellt.

Nahe dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord befinden sich größere Wohnungsbauprojekte in Vorbereitung. Damit wichtige Einkaufsmöglichkeiten im Kiez erhalten bleiben, hat das Bezirksamt den Bebauungsplan 10-123 aufgestellt. Er betrifft das Gebiet zwischen der Cecilien-, Hellersdorfer und Ludwigsluster Straße und dem Teterower Ring.

Stadtentwicklungsstadträtin Juliane Witt (Linke) erklärte, das Bezirksamt sei zu dem Schluss gekommen, dass hier der Einzelhandels-, Versorgungs- und Dienstleistungsstandort, für medizinische Dienstleistungen ebenso wie für Post und Kommunikation gesichert werden müsse. Seitens des Bezirks könne „nicht auch noch hier an diesem Ort zusätzlich Abriss und Wohnungsbau unterstützt werden“, erläuterte Witt. „Die BVV hat uns hier deutlich beauftragt und der Beschluss ist zügig vorbereitet worden. Die entsprechenden Beteiligungsprozesse starten zeitnah“, erklärte die Stadträtin weiter.

Das Spree Center wurde 1992 auf den Grundstücken Hellersdorfer Straße 77-83 eröffnet. Diese befinden sich im Eigentum des Landes Berlin. Heute befinden sich in dem Einkaufszentrum unter anderem ein Edeka- und ein Penny-Markt, eine Apotheke, eine Drogerie, eine Sparkasse, eine Fahrschule, verschiedene Dienstleistungsbetriebe, Geschäfte für Mode, Schuhe und Haushaltswaren, eine Bäckerei und gastronomische Einrichtungen.

Nach Auskunft von Juliane Witt haben im vergangenen Jahr die Erbbauberechtigten für das Spree Center gegenüber der Berliner Immobilienmanagement GmbH Überlegungen für ein neues „Verwertungs- und Umbaukonzept“ vorgestellt. Dabei sei das Objekt als nicht zukunftsfähig eingeschätzt worden. Das Konzept habe vorgesehen, im Falle einer Verlängerung des bestehenden Erbbaupachtvertrages neue Mietflächen zu schaffen. Dazu sollten das nördliche und mittlere Gebäude des Einkaufszentrums abgerissen werden, weil eine Aufstockung der Bestandsgebäude als wirtschaftlich nicht darstellbar angesehen wurde. Nach dem Abriss sollte auf den Grundstücken ein Geschosswohnungsbau realisiert werden. Der Bezirk habe sich hierzu in einer vom Land Berlin angeforderten Stellungnahme negativ geäußert und die Entwicklung als Wohnungsbaustandort abgelehnt.

Ein solches Bauvorhaben sei zwar planungsrechtlich zulässig. Eine Genehmigung von ausschließlich Geschosswohnungsbau anstelle des Spree Centers würde jedoch den Zielen der Stadtentwicklung entgegenstehen, heißt es dazu im aufgestellten Bebauungsplan. Als Bestandteil des Ortsteilzentrums Hellersdorf-Süd seien vielfältige öffentliche Belange zu berücksichtigen. Hierzu gehöre insbesondere die Versorgungsfunktion mit Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen für die umliegenden Wohngebiete.

Wie Juliane Witt auf Anfrage der Berliner Woche erläuterte, stimmen Bezirksamt, Anwohner sowie Mieter und Ladenbetreiber im Spree Center überein, dass der Standort mit Läden, Bäcker und Ärzten erhalten bleibt und keine Wohnungen entstehen. „Es gibt keinen Grund, noch ein Einkaufszentrum gegen Wohnungen zu tauschen“, betonte Witt. Die Stadträtin fügte hinzu, es werde eine frühzeitige Beteiligung geben. Eine öffentliche Auslegung des Bebauungsplans sei geplant. Ein Datum könne sie noch nicht nennen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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