Schlechte Karten für den Wiederaufbau
Abgebranntes Sportcasino in der Wendenschloßstraße wird wohl nicht ersetzt

Bei der mutmaßlichen Brandstiftung durch einen jungen Mann am 22. Mai brannten das Sportcasino und ein Nebengebäude vollständig nieder. Eine Gaststätte mit Kegelbahn ging dabei verloren. | Foto:  Bezirksamt
  • Bei der mutmaßlichen Brandstiftung durch einen jungen Mann am 22. Mai brannten das Sportcasino und ein Nebengebäude vollständig nieder. Eine Gaststätte mit Kegelbahn ging dabei verloren.
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Das bei einem Feuer am 22. Mai völlig zerstörte Sportcasino in der Wendenschloßstraße 183 wird wohl nicht wieder aufgebaut. In der Juni-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung fragte der Verordnete Edwin Hoffmann (SPD) das Bezirksamt, ob das Sportamt bereits entsprechende Überlegungen angestellt habe.

In Abwesenheit von Sportstadtrat Marco Brauchmann (CDU) äußerte sich Bürgermeister Oliver Igel (SPD) zu der Anfrage. „Der Verlust der Gebäudestruktur ist sehr bedauerlich, bedeutet auch einen wirtschaftlichen Totalverlust für den privaten Betreiber“, sagte er. Für das Schul- und Sportamt habe die Wiederinbetriebnahme der Anlage, die von den Vereinen Köpenicker FC und Köpenicker SC genutzt wird, für den Sport im Vordergrund gestanden.

„Das ist auch gelungen und zwischenzeitlich ist die Anlage auch wieder freigegeben worden“, so Igel. Bezüglich der Zukunft liege eine integrierte Sportentwicklungsplanung vor, an deren Zielkonzept sich orientiert werden sollte. „Es ist aber absehbar, dass ein Funktionsgebäude in der bisherigen Größe mit extensiver gastronomischer Nutzung voraussichtlich nicht zu realisieren sein wird“, äußerte sich der Bürgermeister. „Wie es abschließend sein wird, das muss geklärt werden, wenn alle sächlichen, personellen Voraussetzungen geklärt sind und wenn der Versicherungsfall abgeschlossen ist.“

Mehrere Brände gelegt

Noch in der Nacht des Feuers hatte die Polizei einen 21 Jahre alten mutmaßlichen Brandstifter in der Nähe des Sportcasinos festgenommen. Dieser soll gleich mehrere Brände gelegt haben, die zunächst noch von Einsatzkräften der Feuerwehr gelöscht werden konnten. Das Sportcasino mit einer Gaststätte und Kegelbahn konnte dann aber bei einer weiteren mutmaßlichen Brandstiftung nicht gerettet werden.

In der Bezirksverordnetenversammlung hat es in den vergangenen Wochen gleich zwei Anträge zum Sportcasino gegeben. Der CDU-Verordnete Dustin Hoffmann hatte das Bezirksamt aufgefordert, „alle Voraussetzungen zum Wiederaufbau des Sportcasinos mit dem angeschlossenen Mehrzwecktrakt auf dem Gelände des Köpenicker FC zu schaffen“. Das bis auf das Fundament abgebrannte Gebäude bezeichnete er als Treffpunkt für den Kiez und den Verein. Das Feuer habe „eine tiefe Lücke gerissen“. Zudem habe der Mehrzwecktrakt dem Verein zur Lagerung von Material gedient. Dieser Stauraum sei verloren.

In einem anderen, überfraktionellen Antrag von FDP, Linken, Grünen und CDU wurde das Bezirksamt ersucht, „alle planungs- und bauordnungsrechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um im engen Austausch mit den Betroffenen einen schnellstmöglichen Wiederaufbau zu ermöglichen“. Initiator Jeanot Franke (FDP) hatte in dem Antrag geschrieben: „Die Sporttreibenden des KFC haben dadurch ihre gastronomische Versorgung mitsamt mehreren Versammlungsräumen sowie einer Kegelbahn verloren. Die Pächter der Gaststätte stehen vor dem wirtschaftlichen Nichts. Es sollte mit größtmöglicher Unterstützung des Bezirksamts dafür gesorgt werden, dass ein Wiederaufbau der Räumlichkeiten schnell umgesetzt werden kann.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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