Vergangenheit und Jetzt im Klang
Kunstperformance in der Pfarrkirche
Wie zeigt sich die Vergangenheit im Jetzt? Dem geht die Kunstperformance „fern – nah“ nach, die am Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr in der Alten Pfarrkirche am Loeperplatz zu erleben ist.
Credo der Macher vom Kunstkollektiv WAH: Vergangenes bleibt als Echo, Nachhall, Spur – als Erinnerung und Imagination. Raum speichert die Zeit, Klang fächert sie auf. Mit akustischen und elektroakustischen Klängen bringen Jagna Anderson, Dodi Helschinger und Anja Weber (WAH) Zeit- und Raumschichten zum Schwingen.
Die Beschäftigung mit Zeiträumen und Zeit-Räumen führte WAH zur Figur der Marguerite Porète. Als Mystikerin war Marguerite eine Lehrerin und Rebellin, die der hierarchischen mittelalterlichen Institution der Kirche eine radikal auf Liebe beruhende Ethik entgegenstellte, wofür sie 1310 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. In „fern-nah“ erscheint die Figur der Marguerite in der etwa „gleichaltrigen“ Lichtenberger Pfarrkirche in der Möllendorffstraße – als Spur, als Fantasiegebilde, als Projektion, Echo, Fragment.
Gewebe aus Klang
Es entsteht ein dichtes, analog-digitales Klanggewebe, das das Publikum mit auf eine Reise zwischen Nah und Fern nimmt. Das Kunstkollektiv WAH arbeitet seit 2016 an der Schnittstelle von Tanz/Choreographie, Klangkunst, Digitaler Kunst, Video und experimenteller Musik.
Das Projekt wurde aus dem Bezirkskulturfonds Lichtenberg, von der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg und der Evangelischen Kirchengemeinde gefördert. Der Eintritt zu Klangperformance ist frei, der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Zweiter Vorführungstermin: Sonnabend, 11. Mai, um 15 Uhr.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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