Privatgymnasium in der Rüdigerstraße soll nur noch dreieinhalb Jahre bleiben dürfen

Gymnasiasten des Kreativitätsschulzentrums beobachten die Sonnenfinsternis. | Foto: Die Kappe e.V.
  • Gymnasiasten des Kreativitätsschulzentrums beobachten die Sonnenfinsternis.
  • Foto: Die Kappe e.V.
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Noch immer gibt es keinen Mietvertrag, der dem einzigen Privatgymnasium im Bezirk das Bleiberecht in der Rüdigerstraße 76 sichert. Träger und Bezirksamt sind sich über Eckpunkte uneinig.

Für Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) ist die Sache klar: Das Privatgymnasium in der Rüdigerstraße 76 soll noch dreieinhalb Jahre bleiben dürfen. Danach soll sich im Gebäude eine öffentliche Schule ansiedeln. Deshalb ließ das Bezirksamt den Mietvertrag zum Jahresende 2014 auslaufen.

Dreieinhalb Jahre, das sei ein "unverhandelbares" Angebot, sagte Monteiro bei der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Die hatte sich zuvor per Beschluss auf diese Mietdauer festgelegt. Soll ein neuer Vertrag abgeschlossen werden, müsste auch der Schulträgerverein dem Zeitrahmen zustimmen. Bei einem Treffen Mitte März gingen die beiden jedoch Parteien uneinig auseinander.

Tatsächlich stehe der Mietdauer von dreieinhalb Jahren nichts entgegen, sagt Thomas Mosebach, Vorstandsvorsitzender des Vereins "Die Kappe". "Wir wollen uns jedoch nicht die Möglichkeit nehmen lassen, länger am Standort in der Rüdigerstraße 76 bleiben zu können." Der Verein suche nach einem Alternativstandort, doch noch sei keiner gefunden. "Zudem braucht die Entwicklung eines Schulbetriebs an einem neuen Ort Zeit", sagt Mosebach. Ob dreieinhalb Jahre dafür ausreichten, sei jetzt noch nicht zu sagen.

"Der Wortlaut des Beschlusses der BVV ist eindeutig", sagt Yannick Meyer (Die Piraten). Er ist Vorsitzender des Schulausschusses, der nochmals über die Angelegenheit beraten hat. "Ein neuer Mietvertrag kann maximal dreieinhalb Jahre dauern." Dieses Angebot an den Träger und die Schule sei bereits ein Kompromiss. Jetzt läge es am Träger, ebenfalls Kompromissbereitschaft zu zeigen.

"Wir sind weiterhin für Gespräche offen", sagt Thomas Mosebach gegenüber der Berliner Woche. Doch er wünsche sich auch, dass das Bezirksamt dem Verein einen Vertragsentwurf vorlege. Bisher habe man nur über Eckpunkte gesprochen. "Einen Entwurf können wir rechtlich prüfen lassen, bei Eckpunkten ist das nicht möglich", so Mosebach.

Auf die Frage, warum noch kein Vertragsentwurf vorgelegt worden sei, verweist Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD) auf eine Empfehlung des Rechtsamtes. "Bevor der Eckpunkt über die Mietdauer nicht geklärt wird, kann ein Entwurf für einen Mietvertrag nicht aufgesetzt werden", so Beurich. Sie hoffe dennoch, dass Träger und Bezirk sich in dieser Sache einig würden.

Bis dahin steht die Schule ohne Vertrag da. Rund 80 Schüler besuchen derzeit das private Gymnasium. Das Gebäude gehört dem Bezirk, und der braucht in den nächsten Jahren mehr Platz für Schüler. Laut der zuständigen Stadträtin Kerstin Beurich (SPD) könnten hier 500 Kinder und Jugendliche in einer öffentlichen Schule unterrichtet werden.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 207× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 974× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 633× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.123× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.010× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.