Restaurierung Stück für Stück
Stiftung Denkmalschutz unterstützt Sanierung der Kirche am Roedeliusplatz

Die Kirche St. Antonius und St. Shenouda am Roedeliusplatz wird Stück für Stück saniert - auch dank Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. | Foto: Berit Müller
3Bilder
  • Die Kirche St. Antonius und St. Shenouda am Roedeliusplatz wird Stück für Stück saniert - auch dank Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Die frühere Glaubenskirche am Roedeliusplatz heißt heute St. Antonius und St. Shenouda und ist Heimat der koptisch-orthodoxen Gemeinde von Berlin. Ihre Mitglieder und Bischof Damian Anba durften sich jetzt erneut über eine Finanzspritze für Restaurierungsarbeiten am Gotteshaus freuen. Das Geld spendiert die Stiftung Denkmalschutz.

Noch einmal 20 000 Euro für die weitere Instandsetzung der Kirche hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz per Fördervertrag fest zugesagt. Veranschlagt ist das Geld für Arbeiten an der Südfassade. Die private Stiftung hat inzwischen schon 460 000 Euro in das Lichtenberger Gotteshaus gesteckt. Das Hauptdach, die Dächer der Seitenkapellen, der Rund- und Vierecktürme und Teile des Chordachs konnten dank dieser Hilfe schon wiederhergestellt werden, auch die Front des Südturms wurde restauriert. Fast 50 000 Euro gab es für Renovierungen im Innenraum. St. Antonius und St. Shenouda gehört zu über 190 Projekten, die die Stiftung Denkmalschutz in Berlin finanziell gefördert hat beziehungsweise immer noch unterstützt. Das Geld kommt überwiegend aus Spenden, aus Mitteln der GlücksSpirale und aus der Rentenlotterie von Lotto.

Das Gotteshaus am Roedeliusplatz wurde von 1903 bis 1905 errichtet und als evangelische Glaubenskirche geweiht. Kaiserin Auguste Viktoria setzte sich nicht nur für den Neubau in der damals rasch wachsenden Gemeinde ein, sie steuerte sogar einen Teil der Kosten bei. Architekt Ludwig von Tiedemann lieferte einen Vorentwurf, die Ausführungsplanung und Bauleitung übernahm Robert Leibnitz. Die Kaiserin ließ es sich nicht nehmen, das neue Gotteshaus am damaligen Wagnerplatz persönlich zu weihen.

Außergewöhnlicher Klassiker

Das 61 Meter hohe Bauwerk fällt vor allem durch seine Zwillingstürme und Größe auf. Besonders ist aber auch seine Ausrichtung nach Norden. Üblicherweise sind Kirchen gen Osten – zum Sonnenaufgang hin – ausgerichtet, das trifft vor allem auf mittelalterliche Sakralbauten zu. Dass die christliche Tradition bei der Kirche am Roedeliusplatz nicht eingehalten wurde, hängt mit der direkten Nachbarschaft des repräsentativen Amtsgerichtsgebäudes zusammen. Die Form der Kirche gilt hingegen als typisch für jene Zeit: Sie lehnt sich an die späte Backsteingotik an. Im Inneren hat das Gotteshaus Raum für 1200 Sitzplätze und ist nahezu original erhalten. Zur Ausstattung aus der Bauzeit gehören Fußboden, Bänke, die Geländer der Orgel- und Seitenemporen, der Altar mit Schnitzreliefs des Wernigeroder Holzbildhauers Gustav Kuntzsch. Taufstein und Kanzel hat der Berliner Künstler Gustav Stein geschaffen.

Erst unlängst hinzugekommen ist eine sogenannte Ikonostase – gefertigt in Ägypten. Die ikonengeschmückte Wand trennt den Altarraum vom übrigen Kirchenschiff. Seit 1997 hat die koptisch-orthodoxe Gemeinde ihr Domizil am Roedeliusplatz. Die Glaubensgemeinschaft stammt ursprünglich aus Ägypten. Gottesdienste in der Kirche St. Antonius und St. Shenouda finden immer mittwochs von 9 bis 10 Uhr und am Sonntag von 9 bis 12 Uhr statt.

Mehr Infos gibt es unter http://www.koptische-gemeinde-berlin.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 829× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 818× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 514× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.901× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.