Carl Zeiss und Kollegen prägten Jena
Geprägt wurde Jena durch das Schaffen von Carl Zeiss (1816-1888). Der errichtete 1846 in der Neugasse eine erste feinmechanisch-optische Werkstatt und stellte Mikroskope her. Zwei Jahrzehnte später trat der Physikprofessor Ernst Abbe in die Firma ein. Abbe entwickelte mathematische Grundlagen, um Mikroskope und bald auch Kamera- und Fernrohrobjektive berechnen zu können. Aus der einstigen Werkstatt entwickelte sich ein Weltkonzern, der zwei Weltkriege und die Teilung Deutschlands überstand.Nicht zu übersehen ist der Jentower, ein 133 Meter hohes Bürohaus (erbaut 1972) vom Reissbrett des DDR-Architekten Hermann Henselmann. Hier hat heute die Softwarefirma Intershop ihren Sitz. Im Stadtkern findet sich das Collegium Jenensis, das Hauptgebäude der Universität (20 000 Studenten). Unweit davon auf dem Markt steht der Hanfried, wie die Jenenser den Unibegründer Johann Friedrich I. (1503-1554) nennen. Das gotische Rathaus gleich daneben stammt aus dem Jahr 1413.
Wer auf den Spuren von Carl Zeiss wandeln will, ist ebenfalls im Stadtzentrum richtig. Hier befinden sich die historischen Gebäude der Carl Zeiss AG, die längst an den Stadtrand gezogen ist. Nur das Tochterunternehmen Jenoptik hat noch seinen Sitz im 1935 errichteten Ernst-Abbe-Hochhaus (Bau 36). Gleich daneben befindet sich der Bau 15, ebenfalls früher im Besitz von Carl Zeiss. Der 1915 errichtete Elfgeschosser war mit 42 Metern Höhe das erste Hochhaus Deutschlands. Ein weiteres Zeiss-Gebäude wurde komplett umgebaut und beherbergt das Einkaufszentrum Goethe-Galerie. Hier erinnert ein Planetariumsprojektor von Carl Zeiss Jena an die Technikgeschichte des Standorts.
Mit dem Auto kommt man über die A 9 nach Jena, für die 300 Kilometer sollten drei Stunden eingeplant werden. Wenig schneller ist die Deutsche Bahn, der ICE bringt Sie in knapp 2,5 Stunden hin.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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