Stiftung finanziert Turmrestaurierung
Großspende für Berliner Dom

Scheckübergabe hoch über den Dächern Berlins: Manfred Degen und Jan Kingreen (r.). | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Scheckübergabe hoch über den Dächern Berlins: Manfred Degen und Jan Kingreen (r.).
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Der Berliner Dom hat von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz weitere rund 47 000 Euro für die Sanierung erhalten. Mit dem Geld wird die Fassade von Turm A instandgesetzt. Drei der vier Domtürme sind bereits restauriert.

Mit der neuerlichen Finanzspritze hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dem Berliner Dom in den vergangenen zwei Jahren insgesamt rund 379 600 Euro spendiert. Mit dem Stiftungsgeld werden drei der vier schadhaften Türme restauriert. Drei sind bereits fertig, darunter Turm C, den die Domgemeinde aus eigener Tasche bezahlt hat. Jetzt ist Turm A und damit der letzte an der Reihe.

Ruß, Staub, saurer Regen

Wie bröckelig die Turmfassaden sind, wurde vor vier Jahren klar, als der einzige Glockenturm des Doms restauriert werden sollte. „Das Ausmaß der Schäden war immens“, sagte Dombaumeisterin Sonja Tubessing bei der Scheckübergabe. „Risse, offene Fugen, fehlende Steine und lose Gesteinsteile, die drohten herunterzufallen.“ Dazu stellten die Gutachter beschädigte Natursteine an Quadern, Schmuckelementen und Figuren fest. Schuld am Verfall sind schwarze Verkrustungen aus Ruß, Gummiabrieb und Staub, der sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Sandstein abgelagert hat. Schmutzige Luftpartikel und saures Regenwasser zerstörten die Fassaden zusätzlich. Vor drei Jahren startet die private Denkmalschutzstiftung daher für den Dom eine bundesweite Spendenkampagne, um die Schäden zu beseitigen, Risse, Löcher, Fugen und Rinnen zu schließen und um die Steine reinigen zu lassen.

Unterhalt kostet 14.000 Euro am Tag

Jan Kingreen, Geschäftsführer des Berliner Doms, dankte „der Stiftung und ihren großzügigen Spendern“ und hoffte auch künftig auf die Hilfe der Stiftung. Am Dom soll es nach der Sanierung des Westflügels und der Turmfassaden mit der Restaurierung der Ostfassade weitergehen. „Allein der Unterhalt für den Dom kostet uns 14 000 Euro pro Tag“, sagte Kingreen. Den Großteil davon finanziert die Domgemeinde selbst. Das Restgeld kommt aus der Kirchensteuer und von Spendern. Laut Wolfgang Degen vom Ortskuratorium Berlin der DSD hat die Stiftung in der Hauptstadt bereits mehr als 220 Denkmäler gefördert, bundesweit sind es rund 6000 Maßnahmen. Mit dem Berliner Dom verbindet Degen eine persönliche Erinnerung, wie er erzählte. „Nach dem Krieg sah man hier nur ein tiefes schwarzes Loch.“ Dass dort je wieder eine Kirche entstehen könnte, habe sich damals keiner vorstellen können.

Heute ist der Berliner Dom wieder die größte Kirche Berlins. Der Auftrag für den evangelischen Kirchenbau mit der mächtigen Kuppel kam von Kaiser Wilhelm II. Erbaut wurde der Dom in Formen der Neorenaissance undd des Neobarocks zwischen 1893 und 1905. Zum Dom zählen heute die Predigtkirche, die Tauf- und Traukirche, das Dommuseum und die Hohenzollerngruft, die gerade mit Bundesmitteln saniert wird. Der letzte der vier Türme hoch oben in über 50 Metern Höhe soll bis Mitte 2023 restauriert sein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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