Rauchen und Allergien sind häufige Krankheitsauslöser
Erkältungszeit ist Hustenzeit. Meist verschwindet er kurz nach der Schniefnase und den Halsschmerzen. Wenn er bleibt, die Lunge sich ständig gereizt anfühlt und wenn das Atmen schwerfällt, ist der Gang zum Lungenfacharzt ein Muss. Denn Atemnot macht Angst.
"Die Lunge hat keine Schmerzrezeptoren. Nur wenn wir husten müssen, spüren wir, dass etwas nicht stimmt", sagt Karel Günsberg. Der Berliner Lungenspezialist würde sich wünschen, dass Patienten früher zu ihm in die Praxis kommen oder vom Hausarzt dorthin geschickt werden. Viele schwere Atemwegserkrankungen wie die chronisch obstruktive Bronchitis (COPD), eine chronische Entzündung der Atemwege, oder Lungenkrebs können früh erkannt noch wirksam behandelt oder zumindest verlangsamt werden. Beide Erkrankungen werden meist vom Rauchen ausgelöst. "Rauchen ist heute out, doch das war nicht immer so. Die Folgen zeigen sich oft erst nach Jahren", erklärt Günsberg. So ist eine der ersten Fragen, die er einen Patienten stellt, der wegen Atemnot zu ihm in die Praxis kommt, ob er raucht oder jemals geraucht hat. Jede Erstuntersuchung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch über Vorerkrankungen und Lebensgewohnheiten. "Atemnot kann auch vom Herz kommen und so arbeiten Lungenfachärzte immer eng mit Kardiologen zusammen", erklärt er. Daneben spielen bei Lungenerkrankungen allerdings auch Allergien eine sehr große Rolle - und diese erleben einen Aufwärtstrend. Immer mehr Menschen reagieren sensible auf bestimmte Stoffe. Ihr Immunsystem stößt eine Art Überreaktion an, wenn sie mit dem Allergieauslöser in Berührung kommen. Die Folge ist nicht selten das sogenannte Asthma bronchiale, das allergische Asthma.
Anzeichen darauf, ob eine bestimmte Lungenerkrankung oder ein Risiko vorliegt, gibt der Lungenfunktionstest. Dabei sitzt der Patient in einer Glaskabine und atmet über eine Atemmaske. Ein Computer misst die Menge der Luft, die die Lunge aufnehmen und abgeben kann und die Kraft, die der Patient dafür braucht. Aber auch die Veranlagung spielt eine Rolle. "Jeder Mensch hat einen eigenen Vorrat an Widerstandskraft, was die Atemwege betrifft, deshalb reagiert jeder Mensch auch anders auf Umwelteinflüsse und nicht jeder wird vom Rauchen krank", sagt Günsberg. Doch diese Widerstandskraft sollte man nicht auf die Probe stellen. Neben dem Rauchen gibt es weitere Risikofaktoren für Lungenerkrankungen. "Alles was mit Staub zu tun hat, den man einatmet, belastet die Lunge. Genauso wie manche Chemikalien, mit denen man in Berührung kommt", erklärt der Facharzt. Gefährdungen lauern sowohl im beruflichen Umfeld - man denke an Arbeiten auf dem Bau, in Bäckereien oder von Reinigungsfirmen - als auch im Haushalt und beim Heimwerken. Arbeitsschutzbestimmungen gelten nicht für zuhause, aber auch hier sollte man die Warnhinweise auf Verpackungen von Putzmitteln oder Baumaterialien beachten.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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