Mensch ärgere dich (nicht)
Spielregeln um Bewerbungsprozess oft als intransparent und unfair empfunden

Frust bei den Bewerbern: Aus vielen Stellenausschreibungen gehen die Anforderungen an den Job nicht klar hervor. Punktgenaue Bewerbungen sind da kaum möglich. | Foto: StartupStockPhotos/Pixabay
  • Frust bei den Bewerbern: Aus vielen Stellenausschreibungen gehen die Anforderungen an den Job nicht klar hervor. Punktgenaue Bewerbungen sind da kaum möglich.
  • Foto: StartupStockPhotos/Pixabay
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Und raus bist Du: Lange Wartezeiten, unklar formulierte Anforderungen in Jobprofilen und ausbleibende Rückmeldungen frustrieren viele Arbeitnehmer bei der Suche nach einem neuen Job. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Jobplattform JobMatch.pro.

"Unternehmen sollten die Corona-Krise nutzen, um eingefahrene Bahnen im Recruitment zu überdenken", erklärt Peter Steinbach, Gründer und Geschäftsführer von JobMatch.pro, mit Blick auf die Ergebnisse. Das zahle künftig bestenfalls auch auf das Employer Branding ein. "Wenn Unternehmen heute Achtsamkeit und Kommunikation auf Augenhöhe propagieren, passt es nicht, dass sich nur 38 Prozent fair behandelt fühlen. Oder, dass 22 Prozent der Bewerber selten oder nie eine Antwort erhalten." Drei Faktoren können helfen, die Spielregeln bei Stellenbesetzungen zu verbessern. Erstens: Ein besserer Abgleich von Bedürfnissen und benötigten Fähigkeiten. Zweitens: Klarere Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen. Drittens: Mehr Transparenz durch mehr Kommunikation.

1 Tatsächliche Fähigkeiten erkennen

Stellenausschreibungen kosten Unternehmen viel Zeit und Abstimmungsaufwand. Anstatt in klaren Kriterienkatalogen münden sie häufig in allgemein formulierten Stellenprofilen. Das wiederum merken die Bewerber. Viele fühlen sich nicht richtig abgeholt. So geben rund 44 Prozent der befragten Arbeitnehmer an, dass Bewerbungsprozesse zu wenig auf individuelle Fähigkeiten eingehen und zu lange dauern. 38 Prozent meinen, das fachliche Know-how stehe zu sehr im Vordergrund. "Obwohl mittlerweile nachgewiesen ist, dass intrinsische Motivationsfaktoren entscheidend sind, dreht sich der Bewerbungsprozess primär um Fach-Know-how. Das fängt bei den Stellenbeschreibungen an und zieht sich bis ins Bewerbungsgespräch", beobachtet Steinbach. Oder es werden Soft-Skills abgeglichen. Das Problem: Auf beides kann sich der Bewerber gezielt vorbereiten. Die Anforderungen aber, die im Joballtag zählen, kommen zu kurz.

2 Unterlagen-Wirr-Warr minimieren

Welche Unterlagen im Bewerbungsprozess gefordert sind, glaubt die Hälfte der befragten Arbeitnehmer zu wissen. Doch auch hier ist Rücksicht geboten, warnt Steinbach: "Personaler und Führungskräfte gelangen mit dem Sichten von seitenlangen Lebensläufen, Zeugnissen und Referenzen zunehmend an ihre Grenzen. Anstatt sicherheitshalber alle verfügbaren Dokumente mitzusenden, sollten Bewerber im Zweifel Rücksprache halten." Das trifft auch auf die Recruiter zu: Wer sich vorher überlegt, welche Informationen er für die Einstellung des Arbeitnehmers benötigt und dies klar mitteilt, hat anschließend weniger zu sichten.

3 Kommunikation für Transparenz

Darüber hinaus fördert Klarheit den Kommunikationsfluss zwischen künftigem Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Denn auch hier gibt es laut der Jobmatch-Studie Nachholbedarf. Fast jeder dritte Bewerber empfindet die Kommunikation im Recruiting-Prozess als intransparent. Steinbach: "Viele Stellenausschreibungen enthalten unklare Anforderungsprofile. Das führt oft zu mehr Bewerbungen als nötig. HR-Abteilungen müssen sich durch eine Dokumentenflut arbeiten, was viel Zeit kostet. Diese Zeit fehlt am Ende, um tatsächliche Motivationsgründe zu erkunden und herauszufinden, ob ein Bewerber passt. Auch die fortlaufende Kommunikation vom Erstkontakt bis zur Unterschrift kommt zu kurz." Die Folge: Bewerber fühlen sich unfair behandelt. ots

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 135× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 920× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.