Kunst für die sozialistische Mustersiedlung
Bezirk will 2021 temporäre Kunstwerke „im Stadtraum Karl-Marx-Allee“ aufstellen

1967, Blick auf das Kino International an der Karl-Marx-Allee. Dahinter das Hotel Berolina, das 1996 abgerissen wurde. An dessen Stelle wurde das Rathaus Mitte gebaut.  | Foto: © Puhlmann/Bundesarchiv
  • 1967, Blick auf das Kino International an der Karl-Marx-Allee. Dahinter das Hotel Berolina, das 1996 abgerissen wurde. An dessen Stelle wurde das Rathaus Mitte gebaut.
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Das Kulturamt hat einen Wettbewerb „Kunst im Stadtraum Karl-Marx-Allee“ ausgeschrieben. Bis 5. Juli können sich Künstler dafür bewerben.

Das Wohnviertel beidseitig der Karl-Marx-Allee zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz wurde in den 1960er-Jahren als sozialistische Mustersiedlung der DDR errichtet. Dort war es grün, gab es moderne Wohnungen wie in einem Park, Kino, Gaststätten, Jugendklub und zwei Kinderplanschen. Die Siedlung wurde von einer der breitesten Straßen Europas durchzogen. Die Karl-Marx-Allee war Aufmarschgebiet der Kommunisten; auf der Paradestrecke feierten die SED-Oberen mit Panzern und Fahnen mehrmals im Jahr die vermeintlich sozialistische Überlegenheit.

Das Gebiet wird im Rahmen des Programms „Städtebaulicher Denkmalschutz” als Denkmalensemble „Karl-Marx-Allee zweiter Bauabschnitt“ weiterentwickelt. So sollen die fehlenden Pavillons entlang der Karl-Marx-Allee zwischen Schillingstraße und Alexanderplatz noch gebaut werden, die auch in der ursprünglichen DDR-Planung vorgesehen waren. Die Karl-Marx-Allee ist auch Teil der Weltkulturerbe-Bewerbung für das Berliner Projekt „Das doppelte Berlin“ mit Hansaviertel und Karl-Marx-Allee.

Die Baumaßnahmen und aktuellen städtebaulichen Veränderungen rund um die Karl-Marx-Allee (II. Bauabschnitt) sollen „als Hintergrund für eine temporäre künstlerische Auseinandersetzung im Hinblick auf den besonderen Anspruch dieses Stadtraumes, dessen Geschichte mit ihren sozial-politischen Implikationen und seiner gegenwärtigen Entwicklung dienen“, heißt es in der Ausschreibung. Der Bezirk sucht künstlerische Ideen, die sich mit der KMA auseinandersetzen. Im kommenden Jahr sollen bis zu vier temporäre Kunstwerke oder Installationen im öffentlichen Raum realisiert werden.

Das Projekt „Kunst im Stadtraum Karl-Marx-Allee“ ist aus der Initiative des Beratungsausschusses Kunst (BAK), der die Senatskulturverwaltung in allen Angelegenheiten der Kunst am Bau und Kunst im Stadtraum berät, hervorgegangen. Das Kulturamt Mitte hat das Projekt weiterentwickelt und setzt es in Zusammenarbeit mit der Senatskulturverwaltung um.

Künstler können sich für die Teilnahme am Kunstwettbewerb bewerben. Die Ideen und Projekte müssen bis 5. Juli per E-Mail an bewerbung@kunst-im-stadtraum.berlin eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich professionelle Künstler und Künstlergruppe. Der federführende Künstler muss seinen Wohn- und/oder Arbeitssitz in Berlin haben. Die Professionalität muss mit Nachweisen wie zum Beispiel Ausbildung an einer Kunstakademie belegt werden. Alle Infos zum Bewerbungsverfahren unter https://bwurl.de/1564.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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