Smartphone-Einsteiger orientieren sich an die Mittelklasse
"Bei günstigeren Geräten geht der Kunde immer Kompromisse ein", gibt Michael Wolf von der Stiftung Warentest zu bedenken. "Die Geräte haben kleinere Displays mit einer geringen Auflösung, langsamere Prozessoren und oft auch eine langsamere Funktechnik als Mittelklassegeräte." Grundsätzlich halten technologische Neuerungen aber nach und nach Einzug in die Einsteigerklasse. "Die Geräte sind über die Zeit immer besser geworden", sagt Michael Huch, der für "Computerbild" günstige Smartphones getestet hat. "Für Modelle, die vor zwei Jahren noch Oberklassegeräte waren, muss der Kunde heute rund 150 bis 250 Euro ausgeben."
Die deutlichsten Abstriche bei Geräten unter 200 Euro muss der Nutzer bei Display, Kamera und Speicher machen, sagt Huch. "Für einige Nutzer ist eine Bildschirmauflösung von 800 mal 480 Pixeln ausreichend, andere wollen 1280 mal 720 Bildpunkte - die Leute reagieren da extrem unterschiedlich." Wenig Speicher ist kein großes Problem, da der meist per Micro-SD-Karte nachgerüstet werden kann - allerdings können nicht immer Apps darauf ausgelagert werden.
Die Qualität der Kameras variiert bei allen Smartphones unabhängig von der Auflösung stark. Ob das Handy aber mehr als Schnappschüsse liefern soll, muss der Nutzer entscheiden. "Da kommt es beim Kauf auf individuelle Vorlieben an", sagt Wolf. "Wer wenig fotografiert, kann auf eine qualitativ hochwertige Kamera verzichten."
Von Smartphones unter 100 Euro raten sowohl Wolf als auch Huch ganz ab. "Gerade Einsteiger können schnell frustriert werden", sagt Wolf mit Blick auf Funktionalität und Bedienung. Er rät eher zu einem älteren Mittelklassemodell: "Mit solchen Auslaufmodellen kann man schon ein Schnäppchen machen." Und auch bei aktuellen Mittelklasse-Modellen stimmt die Ausstattung meist. In der mittleren Preisklasse zwischen 200 und 300 Euro seien inzwischen schon richtig gute Geräte zu bekommen, sagt Wolf weiter. Um einen Eindruck vom Gerät und vor allem von der Qualität des Displays zu bekommen, lohne es sich immer, das Wunschgerät vor dem Kauf auszuprobieren.
"Geräte der Mittelklasse haben oft gute Displays und Prozessoren", sagt auch Huch. In den meisten Mittelklasse-Geräten finden sich Dual-Core-CPUs. "Die Vergleichbarkeit wird aber immer schwieriger", sagt der Experte. So bräuchten Geräte mit geringerer Displayauflösung weniger leistungsstarke Chips. Zudem komme es auch auf den Grafikprozessor (GPU) an.
In Sachen Arbeitsspeicher (RAM) rät Huch zu mindestens 768 Megabyte (MB): "Mit 512 MB könnte es bei starker Nutzung schon eng werden." Während ein Gigabyte (GB) RAM (1000 MB) auch schon bei Mittelklassegeräten zu finden ist, bleiben zwei Gigabyte RAM noch der Oberklasse vorbehalten.
Die größte Auswahl an günstigen Smartphones haben Käufer bei Android-Geräten. Es gibt aber auch einige Windows-Smartphones für unter 200 Euro. Beim relativ offenen Android-Betriebssystem habe der Nutzer im Vergleich die meisten Gestaltungsmöglichkeiten, während iOS grundsätzlich sehr einfach zu handhaben sei, erklärt Huch. Allerdings ist ein iPhone für unter 200 Euro nur gebraucht zu bekommen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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