Baustellenstress im Sommer
Mitte.
Im Sommer wird am meisten auf Berlins Straßen geschuftet. Das Wetter ist gut, viele Leute sind im Urlaub. Aber das Straßenamt von Mitte bekommt seine Baustellen nicht genehmigt.
Es klingt wie eine gute Nachricht, zumindest für den Autofahrer. Denn auch in diesem Sommer kann das bezirkliche Straßenamt viele angemeldete Straßenbauarbeiten nicht beginnen, weil die Verkehrslenkung Berlin (VLB) die Straßensperrungen und Baustellen erst „straßenverkehrsbehördlich anordnen“ muss und wegen Personalmangel nicht hinterher kommt.
Thomas Schuster ärgert sich, weil er die Extramillionen aus den jährlichen Schlaglochprogrammen (SLP) einfach nicht verbauen kann. Mehrere geplante Abschnitte aus den Jahren 2013 und 2014 liegen weiter auf Eis. Nur auf der Stralauer Straße ackern seit 20. Juli die Asphalttrupps. Und im August kriegt Mittes Straßenbauchef grünes Licht, um die John-Foster-Dulles-Allee zu sanieren. Die Straße wird sechs Wochen lang in beiden Richtungen zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Zeltenplatz gesperrt.
Wenn die VLB die „wartenden“ Straßen aus den alten SLP-Töpfen nicht genehmigt, verfallen die Millionen. „Wir warten sehnsüchtig auf die Freigaben, damit der Bau beginnen und in den Sommermonaten abgeschlossen werden kann“, so Schuster.
Auch wenn der Bezirk zähneknirschend auf Genehmigungen wartet: Gebaut wird gefühlt überall. Senat, Bahn und BVG sanieren ebenfalls Straßen, Brücken und Gleise. Die größte Megabaustelle seit fünf Jahren, die Invalidenstraße, soll Ende August endlich fertig sein. Im Wedding bleibt es weiterhin im Bereich der Osloer Straße und Prinzenallee eng. Und die Bösebrücke wird zwei Jahre lang saniert; das bedeutet nervige Umlei-tungen durch Gesundbrunnen. Dazu kommen weitere Baustellen zum Beispiel am Schöneberger Ufer, in der Brunnenstraße Höhe Stralsunder Straße oder in der Chausseestraße. Im August beginnen auf der Torstraße Gleisbauarbeiten. Auch die Bernauer Straße wird durch Gleisbauarbeiten eingeengt. Die BVG lässt zudem auch neue Gleise in der U8 und U6 einbauen. Das bedeutet für die Fahrgäste Pendel- und Ersatzverkehr. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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