Flanieren ohne Radler
"NaturFreunde Berlin" wollen nur Fußgänger auf der Friedrichstraße
Die autofreie Friedrichstraße soll zur reinen Fußgängerzone werden. Das fordern die "NaturFreunde Berlin". Damit aus der Einkaufsstraße die ersehnte Flaniermeile wird. Radfahrer müssten auf die Glinkastraße ausweichen.
Über das Modellprojekt autofreie Friedrichstraße diskutiert ganz Berlin. Die Einkaufsstraße ist seit Ende August 2020 zwischen Französischer Straße und Leipziger Straße für Autos gesperrt. Ursprünglich sollte das nur bis Anfang dieses Jahres dauern. Doch dann kündigte Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) wie berichtet an, das Projekt für verlässliche Daten bis Ende Oktober verlängern zu wollen. Was erneute Diskussionen über das Für und Wider provozierte.
Nun werfen die "NaturFreunde Berlin" ein neues Argument in die Debatte. Damit die Friedrichstraße zur angestrebten Flaniermeile wird, sollte besagtes Teilstück zur reinen Fußgängerzone werden. Denn mit dem Fahrradweg in der Mitte der Friedrichstraße sei der Zweck des Modellprojektes, den Verkehr zu beruhigen und die Straße für Fußgänger sicherer zu machen, nicht vollständig gelungen. Stattdessen habe sich die Friedrichstraße mehr zu einem Fahrradschnellweg als zu einer attraktiven Flaniermeile entwickelt, konstatieren die "NaturFreunde". Vom eigentlichen Ziel sei man darum noch weit entfernt.
„Wir begrüßen grundsätzlich die Herausnahme des motorisierten Individualverkehrs aus der Friedrichstraße zwischen Französischer Straße und Leipziger Straße und sehen das als ersten Schritt in die richtige Richtung“, erklärt Vizeverbandschef Uwe Hiksch dazu. „Wenn jedoch eine attraktive Verweilzone für die Menschen in der Friedrichstraße geschaffen werden soll, ist die Umwandlung in eine Fußgängerzone unumgänglich.“
Für die Radfahrer schlagen die "NaturFreunde" „eine sichere und schnelle Verbindung“ auf der Glinkastraße vor. Ab Checkpoint Charlie könnten die Mauerstraße, Glinkastraße, Neustädtische Kirchstraße und das Reichstagsufer bis zur Friedrichstraße als Fahrradstraße ausgewiesen werden – mit Vorfahrt für die Radfahrer an den Kreuzungen. Außerdem fordern die "NaturFreunde" eine Fahrradstraße auf der Glinkastraße – parallel zur Friedrichstraße. Davon könne auch der Einzelhandel profitieren, so Uwe Hiksch. Ihre Forderungen und Argumente haben die "NaturFreunde Berlin" in einem Positionspapier zusammengefasst.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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