Erfolgreicher Schwimmbär
Frühzeitiger Unterricht senkt Nichtschwimmerquote
Nach acht Projektwochen ging der Neuköllner Schwimmbär am 29. Juni in die Pause. 1400 Zweitklässler wurden dieses Jahr ans Wasser herangeführt. Ein Resümee.
Vor vier Jahren betrug die Nichtschwimmerquote der Drittklässler im Bezirk dramatische 40 Prozent. Seit 2015 das Projekt Neuköllner Schwimmbär startete, ist diese Quote auf nur noch 22 Prozent gesunken. Früh mit der Schwimmerziehung anfangen, das hat sich als richtiger Ansatz erwiesen. Viele Eltern im Bezirk führen ihre Kinder nämlich zu spät ans Wasser heran. Wenn diese dann in der dritten Klasse Schwimmunterricht bekommen, haben sie zu große Scheu, um schnell Lernfortschritte im neuen Element zu machen und Defizite aufzuholen. Genau hierauf reagiert der Neuköllner Schwimmbär.
Ohne Druck sollen die Grundschüler sich ans Wasser gewöhnen. Im Vordergrund des frühen Schwimmunterrichts steht der Spaß, aber auch, sich selbst richtig einschätzen zu lernen. Im vergangenen Projektzeitraum haben 25 Neuköllner Grundschulen teilgenommen und ihre Zweitklässler ins Kombibad Gropiusstadt zu Kursen geschickt. Jeweils eine Projektwoche lang wurden die Schüler dort von erfahrenen Trainern ans Wasser gewöhnt.
Ängste langsam überwinden
Mit Schwimmkissen und Poolnudeln ausgestattet, sollten sie sich im Wasser bewegen. Die Trainer waren dabei ständig an ihrer Seite, damit Ängste langsam überwunden werden konnten. So haben die Kinder Techniken wie Schweben, Gleiten, Springen und Tauchen gelernt. Um die Motivation für das kommende Schuljahr zu fördern, gab es am Ende für jeden eine Urkunde.
Neben völligen Nichtschwimmern gab es allerdings auch viele Kinder, die bereits Erfahrung mitbrachten. Auch diese sind in den Projektwochen auf ihre Kosten gekommen. 208 Mädchen und Jungen haben ihr Seepferdchen gemacht, 89 Kinder Bronze erschwommen und 22 nahmen Silber mit nach Hause. Im Schuljahr 2018/19 wird das Projekt fortgesetzt.
Ins Leben gerufen hat den Schwimmbär 2015 die damalige Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), die auch als Bundesfamilienministerin Schirmherrin bleibt. Mittlerweile ist der Unterricht ein Bezirksexport: Auch in Mitte und Reinickendorf lernen Zweitklässler nach diesem Modell schwimmen.
Autor:Josephine Macfoy aus Schöneberg |
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