Junge Vorbilder
Verein sammelt Spenden, um Kurse von Jugendlichen für Kinder anzubieten
Oberschüler organisieren Arbeitsgemeinschaften für Grundschüler und sind ihnen ein gutes Beispiel: Das ist die Idee des Projekts „Kiez-Vorbilder“. Der Verein nepia hat kürzlich ein Crowdfunding – eine Spendensammlung im Internet – gestartet, um weitere Unterstützer ins Rennen schicken zu können.
Es waren befreundete Studenten, die nepia vor ein paar Jahren gründeten. Der Vereinsname spricht für sich, er steht für „Netzwerk für Persönlichkeitsentwicklung in außerschulischen Aktivitäten“. Neben Feriencamps haben die Mitglieder bereits AGs in der Silberstein-, der Zürich-, der Hermann-Sander- und der Konrad-Aghad-Schule angeboten. Die Inhalte richten sich nach den Interessen der Freiwilligen: Sport, Informatik, Tanz, Werken, Theater, Musik.
Fußballtrainer mit 14
So läuft es auch bei den Kiez-Vorbildern. Mit einem Unterschied: Sie sind noch näher an den Kindern dran als die (Ex-)Studenten. So erzählt der 18-jährige Momo, dass er als Drittklässler begann, bei nepia Fußball zu spielen und davon begeistert war. Später wurde er gefragt, ob er Co-Trainer werden wolle. „Am Anfang war das ein bisschen schwer, weil ich nicht viel älter war als die Kinder selber. Aber mit der Zeit hat das ganz gut funktioniert, weil sie gesehen haben, dass ich da bin, um ihnen zu helfen und ihnen etwas beizubringen“, sagt er.
Er sei stolz darauf gewesen, Fußball-Trainer einer AG zu sein – „und das mit 13, 14 Jahren.“ Mit der Zeit hat sich auch sein Berufswunsch gewandelt: Statt Polizist zu werden, will der einst gar nicht so begeisterte Schüler nun auf Lehramt studieren, Sport und Philosophie. Durch nepia hat er einen Stipendiumsplatz bekommen.
Crowdfunding sichert Ausbau
Momos Beispiel zeigt: Nicht nur die Kleinen, die sich an den Älteren orientieren, haben etwas von der Sache. Auch die Oberschüler können über sich hinauswachsen. Zu Beginn ihrer Aufgabe werden die Kiez-Vorbilder übrigens von erfahrenen Vereinsmitgliedern angeleitet.
Zum Crowdfunding: Das nächste Etappenziel ist – bis zum 5. Juni – 10 000 Euro zusammenzubekommen. Damit können zehn Kiezvorbilder ein Jahr lang eine wöchentliche AG an einer Grundschule anbieten. Mit dieser Kampagne nimmt nepia beim Deutschen Integrationspreis teil. Gelingt es, viele Spender zu finden, winkt ein zusätzliches Preisgeld. Weitere Infos unter https://nepia-berlin.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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