Mehr Personal für das Gesundheitsamt: Stadtrat fordert mehr Geld für Ärzte
Neukölln. Das Land Berlin will etwas gegen den Personalmangel in den Gesundheitsämtern tun. In den nächsten Jahren sollen 402 Stellen dazukommen. Das teilte Senatorin Dilek Kolat (SPD) vor wenigen Tagen mit. Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) begrüßt die Entscheidung. Gleichzeitig fordert er eine bessere Bezahlung der Ärzte.
„Nur so können wir die freien Stellen besetzen. Denn wir konkurrieren mit Krankenhäusern um gutes Personal. In Hamburg erhalten Ärzte einen Zuschlag – warum soll das nicht auch in Berlin funktionieren?“, fragt er. Senatorin Kolat kennt das Problem und hat angekündigt, sich um eine bessere Bezahlung zu kümmern.
Derzeit sind im Neuköllner Gesundheitsamt 153 Vollzeitstellen besetzt. Um optimal arbeiten zu können, wären 37 weitere Mitarbeiter nötig, davon elf Ärzte. Der Rest entfällt auf Heilberufe und die Verwaltung. Diese Stellen konnten jedoch in der Vergangenheit nicht vergeben werden, weil es dafür nicht genug Geld vom Senat gab. Tatsächlich offen – also finanziert und nicht besetzt – sind momentan zwei Stellen für Hygieneärzte.
Lange Wartezeiten für die Neuköllnerinnen und Neuköllner sind nicht das größte Problem, weil mit einer Terminvergabe gearbeitet wird, so Liecke. Gravierender sei, dass wichtige Aufgaben gar nicht oder nicht zufriedenstellend erledigt werden könnten. Das betreffe besonders Hygienekontrollen, Gesundheitsförderung und Prävention.
Zu den Aufgaben der Gesundheitsämter gehören außerdem der Kinder- und Gesundheitsdienst, die Jugend- und Sozialpsychiatrischen Dienste, der Zahnärztliche Dienst, der Infektionsschutz sowie auch die Impf- und Familienberatung. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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