Kaffee, Tee und Geld für die Wärmestube
Spendenaktion für Obdachlosenhilfe erfolgreich

Christian Hoffmann (rechts) mit Marion Timm und Thomas de Vachroi vom Diakoniewerk Simeon. | Foto:  Wilfried Winkler
  • Christian Hoffmann (rechts) mit Marion Timm und Thomas de Vachroi vom Diakoniewerk Simeon.
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„Ich habe mir die Augen gerieben: 721 Pakete Kaffee und Tee!“ Christian Hoffmann ist davon begeistert, wie viele Menschen für die Tee- und Wärmestube in der Weisestraße 42 gespendet haben. Im Gegenzug hat er am 10. Oktober einen Scheck in Höhe von 2000 Euro übergeben.

Hoffmann ist gebürtiger Nord-Neuköllner, dort lebt und arbeitet er. Er besitzt ein Unternehmen für Umweltconsulting und ist außerdem vielen als umtriebiger grüner Bezirksverordneter bekannt. Weil die Situation in der Obdachloseneinrichtung im Schillerkiez brisant ist und es an allen Ecken und Enden an Geld fehlt, entschloss er sich, sie zu unterstützen. Sein Versprechen lautete: Kommen 200 Pakete Kaffee oder Tee zusammen, werde er zehn Euro pro Stück spenden. Sehr viel Werbung habe er für die kurzfristig angesetzte Aktion gar nicht gemacht, erzählt er. Und es wurde auch nur relativ kurz gesammelt, vom 26. September bis zum 4. Oktober. Abgeben konnten die Neuköllner ihre Gaben in mehreren Einrichtungen der evangelischen Kirchengemeinden – und natürlich in der Wärmestube, die vom Diakoniewerk Simeon betrieben wird.

Christian Hoffmann zeigte sich so beeindruckt von dem Kaffee- und Tee-Segen, dass er für jedes der 521 Pakete über der gesetzten Zielmarke noch einen Euro drauflegte. Macht summa summarum 2521 Euro. „Meine Aktion ist nur ein kleiner Beitrag, etwas gegen die wachsenden Probleme Armut und Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu setzen.“ Aber aus vielen kleinen Summen würden zusammengenommen große. „Wir dürfen jene niemals vergessen, die nicht laut schreien, auch weil ihnen dazu oft die Energie fehlt.“

Thomas de Vachroi, Armutsbeauftragter des evangelischen Kirchenkreises Neukölln und des Diakoniewerks Simeon, bedankt sich bei Christian Hoffmann und sagt: „Die Menschen mit geringen Einkommen und/oder ohne Obdach werden immer mehr. Die hohen Energiepreise verschärfen die Situation zusätzlich. In solchen Zeiten ist Solidarität ein wichtiges Zeichen.“

Die Wärmestube gibt es seit 35 Jahren. Sie ist einer der ganz wenigen Zufluchtsorte für Obdachlose im Bezirk. Dort werden die Menschen mit Essen und Getränken versorgt, sie können duschen, Wäsche waschen, sich in der Kleiderkammer bedienen, sich beraten lassen oder einfach nur einmal vom harten Alltag auf der Straße verschnaufen. Rund 200 Personen kommen jede Woche vorbei. Geöffnet ist sonntags, montags, mittwochs von 16 bis 19 Uhr und donnerstags von 9 bis 14 Uhr. Zu diesen Zeiten können dort auch Spenden abgegeben werden. Denn weitere Unterstützung ist mehr als willkommen. Besonders gefragt sind haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel und Winterkleidung, derzeit nur für Männer.

Weitere Informationen über die Einrichtung gibt es im Internet auf https://www.diakoniewerk-simeon.de/wohnungslosenhilfe-schuldnerberatung/tee-und-waermestuben/ und unter Tel. 622 28 80.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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