Während der Krise besonders wichtig
Wer kommt aufs Tempelhofer Feld, welche Angebote sind bekannt?

An einem Nachmittag im November: Viele Hundert Menschen sind auf dem Feld unterwegs. | Foto: Schilp
  • An einem Nachmittag im November: Viele Hundert Menschen sind auf dem Feld unterwegs.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Die meisten Besucher des Tempelhofer Felds kommen mindestens einmal im Monat, sind zwischen 28 und 45 Jahre alt, suchen Ruhe und Erholung oder treffen sich mit Familie und Freunden. Das sind einige Ergebnisse der Befragungen, die 2019 stattfanden.

Vorstellt wurden sie kürzlich von der GmbH „Angewandte Sozialforschung und urbanes Management“ (asum) beim Feldforum. Die Gesellschaft hat die „AG Forschen auf dem Feld“ bei Interviews und deren Auswertung unterstützt. Einerseits wurden gut 1000 Besucher befragt, andererseits die Anbieter von Projekten wie Urban Gardening oder der Fahrradwerkstatt sowie Gastronomen.

Auffällig ist, dass relativ wenige Menschen unter 27 und über 65 Jahren auf dem Areal anzutreffen sind. Bei den Älteren ist anzunehmen, dass ihnen vor allem Sitzgelegenheiten und Schattenplätze fehlen. Die meisten Besucher kommen aus angrenzenden Gebieten, aus Neukölln, Tempelhof und Kreuzberg, aber ein Fünftel auch aus Außenbezirken – und es werden mehr. Neben dem Naturerlebnis und der Weite zieht die Menschen ihr Bewegungsdrang aufs Feld. Jeder Dritte treibt hier Sport. Der Bekanntheitsgrad der rund zwei Dutzend Angebote ist jedoch nicht hoch. Der Spitzenwert: Etwa 40 Prozent der Befragten wussten, dass es den Gastrobetrieb Tempelburger gibt. Die Fahrradwerkstatt und den Stadtteilgarten Schillerkiez kannte kaum jeder Dritte. Von der Möglichkeit, Minigolf zu spielen, hatte gerade einmal jeder Fünfte gehört.

Doch wer häufig kommt, weiß mehr. Während nur 20 Prozent der monatlich einmaligen Besucher sich schon mal das Grüne Klassenzimmer angeschaut haben, sind es dreimal so viele unter denen, die mindestens einmal pro Woche kommen. Auch hier spielt das Alter eine Rolle. Die wenigsten Angebote kannten die Jungen und die Älteren. Die über 65-Jährigen nannten am häufigsten das Umweltprojekt des Freilandlabors Britz, die unter 27-Jährigen den Segwayverleih, der auch bei Touristen besonders beliebt ist.

Die Betreiber der Angebote sind laut Untersuchungen im Allgemeinen zufrieden, was die Besucherzahlen betrifft. Etliche wünschen sich allerdings (Trink-)Wasseranschlüsse, Strom, Abwasserentsorgung oder (Kompost-)Toiletten. Auch die Tatsachen, dass feste Aufbauten nicht neu errichtet werden dürfen, erschwert die Arbeit. Corona hat nun laut asum zu Veränderungen geführt. Viele neue Aktivitäten sind auf das Areal verlagert worden, sobald es das Wetter zuließ. Chöre proben, Sportgruppen trainieren, Lese- und Seminarrunden treffen sich zum Austausch. „Diese Möglichkeit, vielfältige Aktivitäten mit Abstand zu praktizieren, macht auf eine neue Weise die Bedeutung des Tempelhofer Felds deutlich und unterstreicht seine wichtige Funktion als Entfaltungsraum“, so das Fazit.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

PolitikAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 63× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 65× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 164× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 559× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.