Damit Kinder mehr Platz haben

Aktionsnachmittag für größeren Schulhof der Klecks-Grundschule

Wie wäre es, wenn der Abschnitt der Tiroler Straße zwischen Schulgelände und Brennerberg in den Pausenhof der Klecks-Grundschule integriert wird?

Das demonstrierten kürzlich Schülerinnen, Schüler, Eltern und einige Bezirkspolitiker unter dem Motto „Platz für Kinder“. Sie organisierten, dass die Polizei die Tiroler Straße zwischen Toblacher und Brixener Straße absperrte. Diesen Bereich nutzten die Kinder und ihre Eltern dann zum Ballspielen, Kreidemalen auf der Straße, Stelzenlauf, Kickerspielen und anderes mehr, was man normalerweise auch auf einem Schulhof machen kann.

Der Anlass für diese Aktion: Die Klecks-Grundschule wächst immer mehr. Und dieses Mehr an Kindern hat aber immer weniger Raum für jedes einzelne Kind zur Folge. Für einen Schulergänzungsbau wurde der Schulhof bereits verkleinert. Aktuell wird der Bau einer Drei-Felder-Typensporthalle geplant, womit sich die Schulhoffläche weiter reduziert. Für die Sporthalle muss auch der Kinder-Kiez-Klub an der Schule seine Fläche beräumen.

„Wir begrüßen diesen Ausbau der schulischen Räume für unsere Kinder. Die steigende Nachfrage nach Schulplätzen in unserem Stadtteil lässt sich sonst nicht befriedigen“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins der Klecks-Grundschule, Stefan Schulz. „Mit dem Bau der dringend benötigten neuen Turnhalle wird der Platz für Kinder in den Pausen und der Nachmittagsbetreuung jedoch weiter verkleinert. Wichtige Angebote für die Kinder wie der Kinder-Kiez-Club werden verdrängt.“

Mehr Kinder, mehr Freifächen

Deshalb meinen die Eltern: Neue Räume dürfen nicht zu Lasten der Freiflächen gehen. Mehr Kinder brauchen auch mehr Platz im Freien und nicht nur mehr Gebäude. Das meinen inzwischen auch etliche Bezirkspolitiker. Anträge zum Ausbau der Freiflächen sind in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) inzwischen von den Fraktionen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen gestellt worden. Von der Grünen-Fraktion wird unter anderem beantragt, den Abschnitt der Tiroler Straße zwischen Schulgelände und Brennerberg in den Pausenhof zu integrieren. Dort ist der einzige Anlieger der Straße die Schule selbst.

Mit dem Platzmangel an der Klecks-Grundschule setzt sich auch die SPD-Fraktion seit geraumer Zeit auseinander. Sie macht sich in der BVV dafür stark, rund um die Klecks-Grundschule am Andreas-Hofer-Platz einen Campus einzurichten. Der Campus soll einerseits den Schülern der Klecks-Grundschule genug Platz bieten. Davon profitieren würden anderrseits auch die am Andreas-Hofer-Platz liegenden Kindertagesstätten, die Kinder, die den Kiez-Klub besuchen, und die Anwohnerinnen und Anwohner im umliegenden Tiroler Viertel.

Die Anträge in der BVV sind das eine. „Doch manchmal ist es nötig, auch praktisch zu zeigen, dass man nicht in alten Kästchen denken muss“, sagt Stefan Schulz. Deshalb organisierte der Förderverein für einen Nachmittag die Sperrung des Straßenabschnitts zwischen Schule und Brennerberg. Damit wollten Eltern und Schüler ihren Forderungen nach Sperrung der Tiroler Straße und Einbeziehung in den Schulhof, kindgerechte Gestaltung des Fahrradgartens an der Brixener Straße und der Umsetzung des Kinder-Kiez-Clubs auf den Brennerberg Nachdruck verleihen.

Wie eine zur Schulhoferweiterung werdende Tiroler Straße aussehen könnte, sahen sich am Aktionsnachmittag unter anderem auch Abgeordnetenhaus-Präsident Dennis Buchner, Pankows Stadtentwicklungsstadträtin Rona Tietje und die frühere Bildungssenatorin Sandra Scheeres (alle SPD), Abgeordnetenhausmitglied Louis Krüger (Bündnis 90/ Die Grünen) und der stellvertretende BV-Vorsteher Paul Schlüter (Die Linke) an.

Weitere Informationen zur Klecks-Grundschule: klecksgrundschule.de.