Bestens betreut im Sonnenhof: Seit 20 Jahren ist die Björn-Schulz-Stiftung für Familien da
Niederschönhausen. Mit einer Festveranstaltung feierte die Björn-Schulz-Stiftung vor wenigen Tagen ihren 20. Geburtstag.
Etwa 200 Gäste nahmen daran teil, unter ihnen Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Die Vorstandssprecherin der Björn-Schulz-Stiftung, Bärbel Mangels-Keil, würdigte in ihrer Ansprache die großen Leistungen des Ehepaares Barbara und Jürgen Schulz, denen großer Dank gebühre. „Die Stiftung führt das großartige Werk, das sie maßgeblich begründet und geleitet haben, in ihrem Sinne weiter“, so die Vorstandssprecherin.
Im November 1982 verstarb Björn, der Sohn von Barbara und Jürgen Schulz, mit sieben Jahren an Krebs. Dieser Verlust regte das Ehepaar an, sich für andere Familien mit einem krebskranken Kind einzusetzen. 1983 gründeten sie gemeinsam mit anderen betroffenen Eltern den Verein „Kinderhilfe – Hilfe für leukämie- und tumorkranke Kinder e.V. Berlin“. Aus dem Verein heraus gründete sich 1996 die Björn-Schulz-Stiftung.
Ein Meilenstein in der Geschichte der Stiftung: An der Wilhelm-Wolff-Straße 38 in Niederschönhausen eröffnete sie 2002 das erste Berliner Kinderhospiz, den „Sonnenhof“. Nach einem Erweiterungsbau im Jahr 2012 finden hier 16 Kinder und Jugendliche mit schweren und unheilbaren Erkrankungen fürsorgliche Betreuung.
Ehrenamtlich im Einsatz
Damit den Familien mit einem kranken Kind effizient geholfen werden kann, betreibt die Stiftung nicht nur das Hospiz. Sie bildet seit vielen Jahren ehrenamtliche Familienbegleiter aus. Diese Familienbegleiter sind Freund und Partner für die jungen Patienten. Sie stehen ihnen bei Behörden- oder Arztbesuchen und als Gesprächspartner zur Seite und arbeiten mit den Ärzten und Pflegediensten zusammen. Mehr als 400 ehrenamtliche Familienbegleiter sind inzwischen von der Stiftung aus- und weitergebildet worden.
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller hob in seiner Rede zum Jubiläum vor allem die Pionierarbeit hervor, die die Stiftung in den vergangenen zwei Jahrzehnten geleistet hat. Er lobte die breite Versorgung unter einem Dach für Familien und ihre erkrankten Kinder. Außerdem bedankte sich Müller bei den ehrenamtlichen Helfern für ihre besondere Leistung. Jeden Tag aufs Neue seien sie diejenigen, die den Betroffenen Mut und Kraft geben.
Dass die Arbeit der Stiftung nicht immer leicht war, daran erinnert Vorstandssprecherin Bärbel Mangels-Keil: „Gerade in den ersten Jahren des Sonnenhofs musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns dies mit viel Engagement, tiefer Menschlichkeit und der ganz besonderen Energie unser Mitarbeiter, Unterstützer und Förderer gelungen ist.“
Die Stiftung entwickelte sich dank ihrer breiten Versorgung unter einem Dach zum Vorreiter in Deutschland. Die gesammelten Erfahrungen und das bestehende Netzwerk in den ambulanten Diensten sollen in Berlin und im Berliner Umland weiter ausgebaut werden. So soll noch mehr Familien in ihren schwierigen Situationen geholfen werden. „Das Stiftungsmotto ‚Für eine Zeit voller Leben’ wird weiterhin konsequent gelebt und gibt den Familien einen Raum, die schicksalsreiche Lebenssituation zu bewältigen“, so Bärbel Mangels-Keil weiter.
Weil die Arbeit der Stiftung über Spenden finanziert wird, ist ihr auch jede Spende herzlich willkommen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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