Über 50 Meter mit voller Gießkanne: Michael Nagel hofft auf einen neuen Wasserhahn

Michael Nagel am Standort der früheren Wasserentnahmestelle. Den Hahn in seiner Hand hat er zum Fototermin mitgebracht. | Foto: Bernd Wähner
  • Michael Nagel am Standort der früheren Wasserentnahmestelle. Den Hahn in seiner Hand hat er zum Fototermin mitgebracht.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Auf dem städtischen Friedhof III gibt es etliche Entnahmestellen für Gießwasser. Aber in einem Teil fehlt eine solche Wasserentnahmestelle.

Dass sich daran endlich etwas ändert, dafür setzt sich Berliner-Woche-Leser Michael Nagel ein. Ein Großteil seiner seit mehreren Generationen in Pankow lebenden Familie wurde auf dem Friedhof III Am Bürgerpark beigesetzt. Zuletzt musste er dort von seiner Frau Anita Abschied nehmen.

Unweit der Friedhofskapelle, im Bereich der Grabfelder 7, 8, 9 und 10 wurde vor drei Jahren ein kaputter Wasserhahn abgebaut. Den nutzte auch Michael Nagel zum Befüllen der Gießkanne. Seitdem der Wasserhahn abgebaut ist, müssen er und andere Hinterbliebene über 50 Meter mit schweren Gießkannen von der nächstgelegenen Wasserentnahmestelle bis zur Grabstätte laufen.

Das ist vor allem für ältere und gehbehinderte Menschen sowie Menschen mit Rückenproblemen wie Michael Nagel sehr weit. In anderen Bereichen auf diesem Friedhof sind die Wasserhähne maximal 20, höchstens 30 Meter voneinander entfernt. Deshalb wandte sich Nagel bereits vor geraumer Zeit an den damals zuständigen Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Der sagte zu, dass man einen neuen Wasserhahn installieren werde, wenn die nötigen Mittel vorhanden sind. Inzwischen wurden laut Nagel hochwertige Wasserhähne aus Edelstahl an den Schaubegräbnisstätten im Bereich Am Bürgerpark installiert, aber auf einen Ersatz für den abmontierten Wasserhahn in der Nähe der Grabstätte seiner Frau wartet er immer noch.

Michael Nagel wandte sich im Frühjahr mit seinem Anliegen direkt an die Pankower Friedhofsinspektion. Doch dort „blitzte“ er ab, wie er es formuliert. Bei einem Vor-Ort-Termin, bei dem Michael Nagel dem Reporter das Problem schilderte, bestätigten weitere Senioren, dass ihnen der Wasserhahn in diesem Bereich fehle. Ihr Tenor: Für teure Edelstahl-Wasserhähne an einer Stelle, an der sie kaum gebraucht werden, sei Geld da, aber nicht für einen Wasserhahn, der häufig gebraucht wird.

Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) nahm sich auf Anfrage der Berliner Woche des Themas an. Nach Rücksprache mit der Friedhofsinspektion erklärt er: Es gehe hier nicht nur um den Ersatz eines defekten Wasserhahns, vielmehr solle eine Wasserleitung neu verlegt werden. Seit längerer Zeit sei das bereits geplant.

„Die notwendigen Arbeiten erfordern einen erheblichen Einsatz von Finanzmitteln, die zurzeit nicht zur Verfügung stehen.“ Deshalb kann der Stadtrat, auch wenn die neue Leitung und der Wasserhahn bereits vorgesehen sind, nicht sagen, wann beides installiert wird. So müssen die Hinterbliebenen vorerst weiter schwere Gießkannen schleppen. Es sei denn, die nötigen Mittel werden im nächsten Bezirkshaushalt bereitgestellt. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 703× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 754× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 432× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 890× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.818× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.