Anonyme Vorwürfe gegen Schule
Bildungssenatorin Sandra Scheeres setzt Untersuchungskommission ein
Bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sind anonym Vorwürfe gegen die Staatliche Ballettschule an der Erich-Weinert-Straße eingegangen.
Deshalb hat die Senatsverwaltung jetzt eine Kommission eingerichtet, die die Vorwürfe prüft. Im Zentrum stehe die Frage, ob das seelische und körperliche Wohl von Schülerinnen und Schülern der Ballettschule unzureichend geschützt wurde, heißt es in einer Erklärung der Senatsverwaltung. Dieser Kommission gehören unter anderem ein für Jugendschutz zuständiger ehemaliger Ministerialbeamter und der Leiter einer Eliteschule des Sports an. Darüber hinaus sind ein Jurist, eine Dienstrechtlerin, ein Vertreter des Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrums (SIBUZ) und ein freier Träger der Jugendhilfe für die Kommission tätig. Es gehe vor allem darum, den Kinder- und Jugendschutz an der Schule sicherzustellen, heißt es aus der Senatsbildungsverwaltung.
„Wir müssen solche Vorwürfe ernst nehmen, auch wenn sie anonym vorgebracht werden“, erklärt Sandra Scheeres (SPD), die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. „Das sind wir unseren Schülerinnen und Schülern schuldig. An der Staatlichen Ballettschule wie auch an Eliteschulen des Sports gehen die Schüler bis an ihre Leistungsgrenzen. Das kennzeichnet diese Schulen, und deshalb ist Kinder- und Jugendschutz hier besonders wichtig. Die Kommission arbeitet ergebnisoffen und wird zu gegebener Zeit ihre Handlungsempfehlungen zu Schulkultur, Kommunikation und Partizipation vorlegen.“
Im September 2019 wurden der Schulaufsicht zunächst anonyme Vorwürfe verschiedener Art gegen die international renommierte Ballettschule bekannt. Außerdem kursierten anonyme Vorwürfe im Internet. Die Senatsverwaltung habe die Vorwürfe sehr ernst genommen, so Scheeres. Die Schulleitung wurde verpflichtet, ausführlich Stellung zu nehmen. Es folgten Gespräche mit Lehrkräften. Den Vorwürfen wird seither intensiv nachgegangen.
Am 9. Januar dieses Jahres ging dann in der Bildungsverwaltung ein anonym zugesandtes Dossier ein, das eine Reihe von Beschuldigungen auflistet, allerdings ohne Quellen offenzulegen, informiert die Senatsverwaltung. Neben der bereits eingerichteten Kommission, die insbesondere die Organisationsstruktur und Kommunikationskultur an der Schule untersuchen soll, wird auf Initiative von Senatorin Scheeres jetzt zudem eine unabhängige Clearingstelle für Einzelfälle eingerichtet. Eltern und Schüler sowie Ehemalige können sich vertraulich an diese Stelle wenden. Die Clearingstelle ist komplett unabhängig vom schulischen Bereich. Sandra Scheeres: „Diese unabhängige Clearingstelle ist an die Abteilung unseres Hauses angedockt, die für den Kinder- und Jugendschutz verantwortlich ist. Allen Hinweisen wird zügig und zugleich sensibel nachgegangen.“
Hinweise können auch per E-Mail beschwerdemanagement@senbjf.berlin.de an das Beschwerdemanagement der Bildungsverwaltung gerichtet werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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