Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals soll aus Fördermitteln bezahlt werden

Immer wieder ist sein Sockel beschmiert: das Denkmal im Ernst-Thälmann-Park. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Die geplante Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals an der Greifswalder Straße soll aus Mitteln des Förderprogramms Stadtumbau Ost finanziert werden.

In der Förderprogramm-Planung des Bezirksamtes für das Gebiet des Ernst-Thälmann-Park erhielt dieses Projekt eine eigene Position. Dass eine Kommentierung dieses Denkmals nötig ist, wird jeder verstehen, der an diesem monumentalen Abbild Thälmanns vorbeikommt: Es ist fast permanent mit Graffiti beschmiert. Auch wenn das Denkmal zweimal im Jahr gereinigt wird, dauert es nur Tage, bis sein Sockel wieder eingefärbt wurde. Viele junge Leute fragen sich: Was ist das eigentlich für ein Typ? Warum stellte man ihm hier ein so großes Denkmal auf? Und warum ist es nicht, wie andere Denkmäler aus DDR-Zeiten abgetragen worden?

Entworfen wurde das Denkmal für Ernst Thälmann (1886-1944) am Rande des gleichnamigen Parks vom Bildhauer Lew Kerbel, eingeweiht 1986.

Thälmann war Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands. Er wurde 1933 von den Nazis verhaftet und 1944 im KZ Buchenwald erschossen. Die DDR-Führung wollte ihn im seinerzeit neuentstandenen Vorzeige-Wohngebiet mit diesem Denkmal ehren.

Seit 1989/1990 wird immer wieder von unterschiedlichen Gruppierungen die Forderung erhoben, das Ernst-Thälmann-Denkmal abzureißen. Auch im vergangenen Bundestagswahlkampf gab es erneut solche Stimmen. Doch bisher überwog die Auffassung, dass dieses Denkmal erhalten bleiben und kommentiert werden sollte.

Damit diese Idee endlich umgesetzt wird, fasste die Bezirksverordnetenversammlung im Dezember 2013 den Beschluss, dass sich das Bezirksamt für eine geeignete Kommentierung neben der Ernst-Thälmann-Plastik einsetzen solle. Die Geschichte des Dargestellten und des Denkmals sollten dem Beschluss zufolge „historisch kritisch aufgearbeitet, kommentiert und anschaulich gemacht werden“. Der entsprechende Text solle unter Federführung der Gedenktafelkommission Pankow von qualifizierter, sachverständiger Seite verfasst werden.

Für die Umsetzung dieses Beschlusses werden nun Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost verwendet. Nach Stand der Planung soll es im Laufe des Jahres 2018 zunächst ein Kolloquium mit Experten und Bürgern geben. Auf diesem soll eruiert werden, wie ein künstlerischer Ideenwettbewerb für die Kommentierung gestaltet werden kann. 2019, so der Plan, wird dann der Ideenwettbewerb stattfinden. Eine Jury wird die Ideen auswählen, die in einer zweiten Wettbewerbsstufe weiter auszuarbeiten sind. Danach wird entschieden, wie die Kommentierung konkret erfolgen soll. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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