Aus Sakko wird Rucksakko: Junge Leute engagieren sich im Upcycling-Projekt *vergissmeinnicht*

Im Schaufenster präsentiert Anja Bauer eine Auswahl dessen, was bei *vergissmeinnicht* entsteht. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Im Schaufenster präsentiert Anja Bauer eine Auswahl dessen, was bei *vergissmeinnicht* entsteht.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Im Schaufenster in der Pappelallee 62 hängen auf einer Leine Beutel, Taschen, Rucksäcke, Kissenbezüge, Brustbeutel, Hausschuhe. All das erinnert irgendwie an Bekleidungsstücke.

War der Rucksack nicht mal ein Sakko? Und der Kissenbezug nicht mal ein Hemd? „Genauso ist es“, bestätigt Anja Bauer. Sie leitet das Upcycling-Projekt *vergissmeinnicht* von Youngcaritas, einer Plattform des Caritas-Verbandes für junge Leute, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Anfang 2013 kam eine Handvoll von ihnen im Youngcaritas-Treff in der Pappelallee 62 zusammen. Sie entwickelten die Idee, nicht mehr gebrauchte Kleidungsstücke umzunähen und ihnen damit einen neuen Gebrauchswert zu geben.

„Rohstoffe“ dafür stehen reichlich zur Verfügung. Der Kleiderkammer der Caritas werden immer wieder Kleidungsstücke gespendet, die keine Abnehmer finden. Gebraucht werden noch Nadeln, Garn, Knöpfe, Reißverschlüsse und anderes Nähzubehör. „Auch daran haben wir in der Regel keinen Mangel“, sagt Anja Bauer. „Wir bekommen immer wieder Sachen angeboten, die aus der Auflösung von Näh- und Handarbeitsläden stammen.“

Aus Altem Neues zu schaffen ist die Grundidee von *vergissmeinnicht*. Dieses Konzept wird auch an der Ausstattung im Projektladen deutlich. „Unsere Schrankwand entstand zum Beispiel in Kooperation mit der Material Mafia“, so Bauer. In dieser sind alte Weinkisten, Paletten, Fenster und Rohre verarbeitet. Und der Tresen besteht aus alten Fenstern und Brettern.

Im Upcycling-Projekt engagieren sich junge Leute auf freiwilliger Basis. Am ersten Mittwoch im Monat sind von 16.30 bis 19.30 Uhr die willkommen, die das Projekt kennenlernen möchten. Jeden Donnerstag von 18 bis 21 Uhr ist dann Treffpunkt für die, die regelmäßig mitmachen. Die entstehenden Taschen, Rucksäcke oder Kissenbezüge werden im Youngcaritas-Laden gegen eine Spende abgegeben, aber auch auf Sozialmärkten verkauft. Die Einnahmen kommen gemeinnützigen Projekten der Caritas zugute. Dazu zählen zum Beispiel die Kältehilfe, die Kleiderkammer und die Obdachlosenhilfe.

Im Youngcaritas-Laden in der Pappelallee 62 findet aber noch mehr statt. „Wir haben hier auch eine Freiwilligenberatung. Es findet ein Engagement-Brunch statt. Wir planen Kunstausstellungen, und drei-, viermal im Jahr veranstalten wir hier eine Kleidertauschparty“, so Anja Bauer. BW

Weitere Informationen gibt es unter  666 33 12 09 und auf www.youngcaritas.de/vergissmeinnicht.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 135× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 921× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.