Die „offene tür“ zieht um: Nach sieben Jahren in Prenzlauer Berg kehrt die Lebensberatung nach Charlottenburg zurück
Prenzlauer Berg. Die Lebensberatung „offene tür“ zieht von Prenzlauer Berg zum Ursprungsort Charlottenburg zurück.
Seit 2009 hat die Lebensberatung in ihrem Büro in der Wichertstraße 33 vielen Menschen bei der Lösung ihrer Probleme geholfen. Die „offene tür" Berlin ist eine Einrichtung des Erzbistums Berlin. Sie wurde 1958 vom Jesuitenpater Stillfried gegründet. Bis 2009 hat das Büro in Charlottenburg gearbeitet. Zwei Jahre zuvor hatte der letzte Jesuitenpater den Verein verlassen. Ein Dominikanerpriester hatte die Aufgaben bis 2014 übernommen. Seitdem leitet mit Gabriele Vitt-Urbatzka erstmals eine Frau die „offene tür“. „Auch in der katholischen Kirche gibt es Veränderungen“, meint die Leiterin. Es sei früher undenkbar gewesen, dass eine Frau eine solche Aufgabe übernimmt.
Vor sieben Jahren zog die Beratungsstelle nach Prenzlauer Berg. „Es lag auch an der örtlichen Situation“, so Vitt-Urbatzka. „In Prenzlauer Berg lebten damals viele junge Familien, darauf hatte sich die Beratungsstelle eingestellt. Wir haben eine sehr bunt gemischte Klientel. Es kommen viele zur Familien-, Sexual- und Eheberatung, aber auch Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch suchen bei uns Hilfe.“ Für sie ist es wichtig, durch die gemeinsamen Gespräche den „Erfolgsdruck“ aus der Beziehung zu nehmen. Oft kommen die Paare nach Wochen oder Monaten wieder und zeigen stolz das Foto vom neugeborenen Nachwuchs. Zunehmend kommen auch ältere Paare, die vor entscheidenden Veränderungen stehen.
„Plötzlich wissen sie nicht mehr, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen, wenn einer oder beide in den Ruhestand gehen.“ In der Lebensberatung können sie sich Rat holen, wie die Freizeit miteinander oder im Ehrenamt verbringen können. „Es geht doch in einer Partnerschaft auch darum, immer neue Gesprächsthemen zu finden“, so die Leiterin. Dazu gibt es in der Lebenshilfe auch Kommunikationskurse. „Dass Paare bestimmte Regeln beachten, ist Voraussetzung für eine lange und glückliche Partnerschaft“, meint Vitt-Urbatzka.
In die Beratungsstelle kamen im vergangenen Jahr über 800 Ratsuchende. Schon in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es 585 Beratungen. Die Menschen kommen aus ganz Berlin und sogar aus dem Umland. „Wir haben jetzt sieben Jahre erfolgreich hier am Standort gearbeitet“, resümiert Gabriele Vitt-Urbatzka.
Nun heißt es, die Koffer zu packen. Am 18. September schließt die „offene tür“ in Prenzlauer Berg. Am 25. September soll um 10 Uhr das neue Büro in der Charlottenburger Witzlebenstraße 30a eröffnet werden. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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