Initiative wünscht sich für Kinder mehr Platz zum Spielen
Das regt eine Initiative an, zu der sich Eltern aus den Häusern rund um den Humannplatz, Vertreter aus Kitas, die Verkehrs-AG der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule und weitere Kiezbewohner zusammengeschlossen haben. "Wir haben einen wunderschönen Kiez, einen tollen Spielplatz auf dem Humannplatz, gute Schulen und Kitas, aber ein Problem: Zu wenig Platz zum Spielen für unsere Kinder", sagt Matthias Groh, einer der Sprecher der Initiative. In der Umgebung des Humannplatzes liegen sieben Kitas und vier Schulen. Auch in den umliegenden Häusern wohnen viele Familien mit Kindern. So kommt man auf fast 3000 Kinder und Jugendliche, die täglich im Wohngebiet unterwegs sind.
Der Spielplatz auf dem Humannplatz allein reicht da nicht aus. Tagsüber ist er in der Regel von Kita- und Hortgruppen belegt und oft überfüllt. Nachmittags sind Eltern mit ihren Kindern auf dem Platz. Auch da ist der Spielplatz manchmal total überfüllt. Für ältere Kinder und Jugendliche gibt es indes kaum Angebote. Deshalb schlägt die Anliegerinitiative vor, eine temporäre Spielstraße einzurichten. Ein geeigneter Ort dafür ist die Gudvanger Straße zwischen den Hausnummern 16 und 22, also vor der Kreuzung Erich-Weinert-Straße.
"Wir schlagen vor, diesen Straßenabschnitt an einem Wochentag, zum Beispiel dienstags von 10 bis 18 Uhr, als Spielstraße auszuweisen", erklärt Matthias Groh. "Dann könnte die Straße vormittags von Kita- und Hortgruppen, nachmittags von allen Kindern aus dem Kiez zum Spielen genutzt werden." Dass diese Idee gar nicht so abwegig ist, wie sie erst einmal scheint, zeigen erste Recherchen der Anliegerinitiative. Von 10 bis 18 Uhr passieren nur wenige Autos diesen Abschnitt. Parkplätze für Autos stehen von 10 bis 18 Uhr außerdem ausreichend rund um den Humannplatz zur Verfügung. Hinzu kommt, dass in diesem Straßenabschnitt nur ein Wohnhaus steht. Die meisten Anwohner sind tagsüber arbeiten, sodass sich kaum jemand von spielenden Kindern gestört fühlen dürfte. In anderen Städten wie Bremen und Frankfurt gibt es bereits solche Spielstraßen auf Zeit, nur in Berlin wäre das etwas ganz Neues.
Um die Idee zu testen, ließ die Initiative kürzlich an einem Dienstag von 10 bis 18 Uhr den betreffenden Straßenbereich auf eigene Kosten sperren. Kita- und Hortgruppen sowie Familien konnten ausgiebig spielen. Nun sollen zu diesem Thema noch einmal Eltern aus Kitas und Schulen sowie unmittelbar betroffene Anwohner befragt werden. "Ausgehend von dieser Befragung wollen wir dann einen entsprechenden Antrag für eine temporäre Spielstraße in der Bezirksverordnetenversammlung stellen", erklärt Matthias Groh.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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