Verein für Inklusion in der Ausbildung ausgezeichnet

Yusuf Oktay ist gehörlos. Er lässt sich in der Tischlerei des Vereins zum Holzbearbeiter ausbilden. | Foto: BW
2Bilder
  • Yusuf Oktay ist gehörlos. Er lässt sich in der Tischlerei des Vereins zum Holzbearbeiter ausbilden.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Über eine Auszeichnung kann sich der Verein "Fördern durch Spielmittel" freuen. Für die Berufsausbildung in seinen beiden Zweckbetrieben wurde er jetzt mit dem Hermann-Schmidt-Preis 2014 ausgezeichnet.

Dieser wird alljährlich vom Bundesverein "Innovative Berufsausbildung" verliehen. Ausgezeichnet werden Unternehmen mit innovativen Ansätzen in der Berufsbildungspraxis.

In diesem Jahr stand das Thema "Inklusion" im Mittelpunkt. Bewerben konnten sich Betriebe mit Ausbildungskonzepten, mit denen Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt ein Einstieg ins Berufsleben ermöglicht wird. Das gelingt nach Meinung der Jury in den beiden Zweckbetrieben von "Fördern durch Spielmittel" hervorragend. Der Verein betreibt in der Immanuelkirchstraße 24 eine Tischlerei mit drei Beschäftigten sowie zwei Auszubildenden sowie eine Schneiderei mit sieben Mitarbeitern und drei Auszubildenden. Von den 15 sind acht schwerbehindert.

"Beide Betriebe sind aber keine Sozialbetriebe, sondern auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig", so Siegfried Zoels, der Geschäftsführer des Vereins. "Zu den Arbeiten der Tischlerei gehören Wohnungseinrichtungen und Ladenausbauten sowie die Ausstattung von Kindergärten. Neben Änderungen an Bekleidung stellt die Schneiderei Maßbekleidung und textile Spielzeuge her. Zusammen mit einem externen Designer wird das Modelabel Mod-el betrieben." In beiden Betrieben arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt zusammen. Ebenso werden Jugendliche mit und ohne Behinderung ausgebildet.

Damit die Kommunikation reibungslos klappt, sind jede Woche Gebärdendolmetscher in den Betrieben. Sie sichern zum Beispiel ab, das auftretende Fragen oder Probleme geklärt werden können. Seit 2003 haben zwölf Jugendliche bei "Fördern durch Spielmittel" ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Seine Ausbildung aufgenommen hat gerade Yusuf Oktay. Der gehörlose junge Mann lässt sich zum Holzbearbeiter ausbilden.

Die Jury des Hermann-Schmidt-Preises betont in ihrer Begründung der Preisverleihung vor allem, dass das Ausbildungskonzept des Vereins nicht nur einer kurzzeitigen Erprobung dient, sondern auf Dauer angelegt, also nachhaltig ist. Inklusion in der Ausbildung werde in den beiden Zweckbetrieben wirklich gelebt.

Bernd Wähner / BW
Yusuf Oktay ist gehörlos. Er lässt sich in der Tischlerei des Vereins zum Holzbearbeiter ausbilden. | Foto: BW
Sie lässt sich im Verein Fördern durch Spielmittel zur Schneiderin ausbilden: Annika Altmann. | Foto: BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 998× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.