Wasserbetriebe bauen Stauraumkanal
Kerstin bohrt sich unterm Mauerpark durch

Die Tunnelbohrmaschine Kerstin wird an der Bernauer Straße in die Baugrube versenkt. | Foto: BWB/Benjamin Pritzkuleit
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  • Die Tunnelbohrmaschine Kerstin wird an der Bernauer Straße in die Baugrube versenkt.
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„Kerstin“ – so heißt die Tunnelbohrmaschine, die sich in den nächsten Monaten durch das Erdreich im Mauerpark fressen wird.

Mit der Taufe der Tunnelbohrmaschine und ihrem Einsetzen in die 13 Meter tiefe Baugrube an der Bernauer Straße starteten die Berliner Wasserbetriebe (BWB) den Vortrieb des Stauraumkanals unter dem Mauerpark. Der Kanal unter dem gepflasterten Weg durch den Park soll künftig bei starkem Regen 7400 Kubikmeter Abwasser speichern.

Über seinen Bau wird bereits seit 2009 nachgedacht. Mit ihm soll ein Beitrag zum Stopp der weiteren Verschmutzung von Gewässern, vor allem von Panke und Spree, geleistet werden. Wenn es in Berlin sehr stark regnet, sind nämlich die Klärwerke überlastet. Wasser von den Straßen wird dann ungefiltert in fließende Gewässer gespült.

Damit diese Umweltverschmutzung gestoppt wird, einigten sich Senat und BWB darauf, dass in Berlin Stauraumkanäle gebaut werden. Dort wird bei Starkregen Schmutzwasser zwischengespeichert. Sobald die Klärwerke wieder freie Kapazitäten haben, fließt das Schmutzwasser aus diesen Kanälen in deren Richtung. Als ein geeigneter Ort für solch einen Kanal machten BWB und Senat den Bereich unter der Schwedter Straße im Mauerpark aus.

Um den Mauerpark möglichst wenig zu beeinträchtigen, wird der 654 Meter lange Stauraumkanal mit einer Tunnelbohrmaschine zwischen der Bernauer und der Gleimstraße unterirdisch vorangetrieben. „Dieses auch für uns außergewöhnliche Großprojekt steht exemplarisch für unsere Strategie, unsere Infrastruktur mit deutlich wachsenden Investitionen stadtverträglich zu erneuern und auszubauen“, sagt BWB-Vorstandschef Jörg Simon.

„Mit dem Stauraumkanal leisten wir einen wichtigen Beitrag für saubere Gewässer in Berlin und schützen so die Gesundheit der Berliner“, ergänzt Regine Günther (für Bündnis 90/Die Grünen), Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. „Solche Investitionen, mit denen sich Berlin an den Klimawandel anpasst, werden in Zukunft verstärkt notwendig sein.“

Vor Beginn des unterirdischen Vortriebs wurde die Tunnelbohrmaschine traditionsgemäß getauft. Namenspatin ist Kerstin Oster, die Personalvorständin der Wasserbetriebe. Sie warb bei der Taufe um noch mehr Frauen und Mädchen für das innovative Umweltunternehmen: „Starke Frauen planen bei uns Projekte, wie diesen Stauraumkanal, sanieren Kanäle, leiten Wasserwerke und den gesamten Abwasserbereich. Unsere Aufgaben wachsen. Und dafür suchen wir ständig Nachwuchs- und Fachkräfte“, sagt sie.

Rund 20 Millionen Euro investieren das Land Berlin und die BWB im Verhältnis von 60:40 bis Ende 2019 in das Projekt unter dem Mauerpark. Zu dem gehören neben dem Stauraumkanal auch ein Entleerungspumpwerk an der Gleimstraße und Verbindungsbauwerke zu den Kanalisationsgebieten beiderseits des Mauerparks.

Weitere Informationen: www.bwb.de/mauerpark.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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