Bewachsenes Bodenfilter unterstützt Reinigung
Wege, Sport- und Spielflächen im Ernst-Thälmann-Park wurden erneuert

Umweltsenatorin Bettina Jarasch (links) und Stadtentwicklungsstadträtin Rona Tietje (rechts) lassen sich von Cordula Mientus (mit Mikrofon) aus dem Bereich Altlastensanierung der Senatsverwaltung erklären, wie der bewachsene Bodenfilter funktioniert. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Umweltsenatorin Bettina Jarasch (links) und Stadtentwicklungsstadträtin Rona Tietje (rechts) lassen sich von Cordula Mientus (mit Mikrofon) aus dem Bereich Altlastensanierung der Senatsverwaltung erklären, wie der bewachsene Bodenfilter funktioniert.
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In rund anderthalb Jahren Bauzeit ist der Ernst-Thälmann-Park im Bereich zur Greifswalder Straße hin saniert und klimaresistent gestaltet worden.

Über die Ergebnisse der Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen informierten sich kürzlich die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch (Bündnis 90/ Die Grünen), die Staatssekretärin für Mieterschutz und Quartiersentwicklung, Ülker Radziwill (SPD), und Pankows Stadträtin für Stadtentwicklung, Rona Tietje (SPD).

Errichtet wurde der Ernst-Thälmann-Park zwischen Greifswalder Straße, Danziger Straße und Bahngleisen auf dem Gelände der früheren IV. Städtischen Gasanstalt. Diese war ab 1873 am damaligen Stadtrand errichtet worden. Sie versorgte die Berliner über einhundert Jahre lang mit Gas und Koks. Schon bald wuchs die Stadt weiter Richtung Norden. Dämpfe und Staub belasteten Jahrzehnte die umliegenden Wohngebiete. 1981 wurde das Gaswerk schließlich stillgelegt. Die DDR-Führung entschied ein Jahr später, auf der Fläche ein monumentales Thälmann-Denkmal und ein großes Wohnungsbauprojekt umzusetzen. Bis 1986, zum 100. Geburtstag von Ernst Thälmann, wurden auf der früheren Gaswerkfläche etwa 1300 Wohnungen für 4000 Menschen gebaut.

Allerdings setzte man die Planer und Bauleute seinerzeit unter Zeitdruck, damit der neue Wohnpark rasch und pünktlich fertig wurde. Das führte dazu, dass gar keine Zeit blieb, die alte Technik unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes zu entfernen. So wurden Rohrleitungen, gefüllte Tanks und Teerbecken einfach im Boden versenkt und zugeschüttet. Alles wurde mit Mutterboden aber so verfüllt, dass im Oberflächenbereich des Parks keine Gesundheitsgefährdung besteht.

Anwohner klagten über Gestank

1991 klagten allerdings erstmals Bewohner des Parks über Geruchsbelästigungen. Daraufhin ließen Senat und Bezirk den Parkuntergrund genau untersuchen. Dabei wurden gravierende Altlasten im Boden entdeckt. Reste der alten Benzolanlage und zwei Teerbecken aus dem Parkboden wurden wenig später umweltgerecht entsorgt. Außerdem wurden gefundene Rohrleitungen entleert und verschlossen. Viele Giftstoffe waren allerdings schon ausgeflossen und durch den Boden Richtung Grundwasser gesickert. Deshalb entschloss sich der Senat, 2004 eine Grundwasserreinigungsanlage zu installieren. Diese Grundwasserreinigungsanlage ist immer noch, inzwischen an einen anderen Standort versetzt, in Betrieb, informiert Frank Rauch von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Ergänzt wurde sie nun um einen neuen bewachsenen Bodenfilter mit Stauraum und Bewässerungssystem. Dieser Bodenfilter wurde während des Rundgangs von Jarasch, Radziwill und Tietje symbolisch in Betrieb genommen.

Mit im Bodenfilter gereinigtem Wasser kann nun zum einen der Teich im Park bei Bedarf befüllt werden, um den sich Anwohner seit Jahren kümmern. Zum anderen kann es zur Bewässerung von Anpflanzungen verwendet werden. Bettina Jarasch begrüßte vor allem auch, dass sich mit diesem kleinen Biotop das Mikroklima im Ernst-Thälmann-Park verbessert, weil es bei heißen Temperaturen für Kühlung sorgt. Damit werde ein aktiver Beitrag geleistet, um dem Klimawandel etwas entgegen zu setzen.

2,8 Millionen Euro investiert

Im Rahmen der Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen wurde des Weiteren der Rosengarten erneuert, wiederhergestellt und aufgewertet, berichtete Leane Benjamin von Pankower Straßen- und Grünflächenamt. Immerhin 850 Rosen alter Sorten, etwa 4000 Stauden sowie 20 neue Bäume sind im Rosengarten und an anderen Stellen im Park neu gepflanzt worden. Des Weiteren ist an der Schwimmhalle am Rande des Parks eine Fahrradabstellanlage neu gebaut worden. Für Kleinkinder ist die neue Bewegungsfläche „Findlingsgarten“ gebaut worden, und auch der Fitnessplatz im Park wurde aufgewertet und erweitert. Schließlich sind die Wege im Park erneuert und barrierefrei ausgebaut worden.

Zu den Aufwertungsprojekten im Park gehört auch die Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals an der Greifswalder Straße, die nach einem entsprechenden künstlerischen Wettbewerb erfolgte. In all diese Arbeiten sind etwa 2,8 Millionen Euro investiert worden. Diese stammen zum einen aus sogenannten Ausgleichsbeträgen aus den ehemaligen Pankower Sanierungsgebieten, zum anderen aus dem Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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