Tierische Rasenmäher haben sich bewährt
UN-Lob für Wasserbüffel

Die Wasserbüffel im Tegeler Fließ kommen im Frühjahr wieder. | Foto: Christian Schindler
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Die Wasserbüffel im Tegeler Fließ sind jetzt offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Die Auszeichnung der Vereinten Nationen wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen. Neben dem Bezirksamt Reinickendorf wurden der Landschaftspflegeverband Spandau als betreuender Projektträger sowie die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ausgezeichnet. Für den Zeitraum 2018 bis Ende 2020 betragen die Projektkosten insgesamt rund 78.000 Euro, von denen die Senatsverwaltung knapp 60 Prozent trägt.

Die Wasserbüffel des brandenburger Landwirts Helmut Querhammer tummeln sich seit 2015 von Frühling bis Herbst im Tegeler Fließ. Zuvor bewährten sich die Vierbeiner schon als „tierische Rasenmäher“ in den Tiefwerder Wiesen im Nachbarbezirk Spandau. Ein Anlass zum Einsatz der Büffel bestand in beiden Fällen darin, dass die Landschaftsschutzgebiete maschinell nur mit sehr hohem Aufwand zu pflegen gewesen wären.

Der Einsatz der Tiere stieß zu Beginn bei einigen Anwohnern auf Skepsis. Schließlich wird das Areal, auf dem die Herde aktuell unterwegs ist, gesperrt. Längst jedoch sind die Wasserbüffel eine Attraktion, die auch Touristen anzieht.

Viel Aufregung
um ein Neugeborenes

Wie intensiv die Tiere beobachtet werden, zeigt ein Feuerwehreinsatz aus dem ersten Jahr. Passanten hatten ein einsames neugeborenes Kalb entdeckt und befürchtet, dieses sei vom Muttertier verstoßen worden. Der von der Feuerwehr zur Herde beorderte Landwirt Querhammer konnte dann aber feststellen, dass nichts Dramatisches passiert war. Wasserbüffel-Kühe lassen ihre Neugeborenen direkt nach der Geburt in Ruhe und schließen sich wieder der Herde an. Sie merken sich aber den Standort ihres Jungen, zu dem sie dann auch zurückkehren.

Übrigens haben Wasserbüffel mit dem Wasser ähnliche Probleme wie Menschen, wenn es zuviel wird. Nach den Starkregenfällen im Jahr 2017 musste die Herde vorzeitig abgeholt werden. Da war es auch den Wasserbüffeln zu nass geworden.

Über die aktuelle UN-Würdigung freut sich Bürgermeister Frank Balzer (CDU): „Eine solche Beweidung sorgt beispielhaft dafür, Ökologie und biologische Vielfalt auf der einen Seite mit positiven touristischen und umwelterzieherischen Effekten auf der anderen Seite zu vereinen.“

Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr. Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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