Fusionspläne der Vonovia und Deutsche Wohnen
5800 Wohnungen im Falkenhagener Feld sollen rekommunalisiert werden
Auf dem Wohnungsmarkt ist ein Mega-Deal geplant. Die Vonovia, größtes privates Immobilienunternehmen in Deutschland will sich mit der Deutsche Wohnen, dem bisher Zweitplatzierten zusammen schließen.
Die Fusion, sollte sie genehmigt werden, hat besonders in Berlin Auswirkungen, weil beide Konzerne in der Hauptstadt über einen großen Wohnungsbestand verfügen. Zudem möchte das Land Berlin 20 000 Wohnungen aus dem Bestand von Vonovia und Deutsche Wohnen kaufen. Wie aus Senatskreisen verlautete sollen mehr als ein Viertel, rund 5800 Wohnungen, davon in Spandau in den Besitz der öffentlichen Hand übergehen. Sie befinden sich danach ausschließlich in einem Gebiet geben: dem Falkenhagener Feld.
In der Großsiedlung wäre das Land, beziehungsweise seine kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, dann der mit weitem Abstand größte Eigentümer. Berlin kauft sozusagen das Falkenhagener Feld zurück. Denn einst besaß die landeseigenen GSW hier viele Wohnungen. Die GSW wurde jedoch vor knapp zwei Jahrzehnten verkauft und landete dann bei der Deutsche Wohnen. Für das Spandauer Rückkaufpaket sind aber sowohl bisherige Bestände der Deutsche Wohnen als auch der Vonovia vorgesehen.
Die Deutsche Wohnen verfügt aktuell im Bezirk über 13 095 Mietobjekte. Die Zahl für Vonovia wird mit 5464 angegeben. Die Vonovia, der bundesweite Marktführer, ist in Spandau wie insgesamt in Berlin, die Nummer zwei. Ihr gehören in der Hauptstadt rund 43 000, der Deutsche Wohnen etwa 110 000 Wohnungen.
Der Rückkauf wie die Fusionspläne der beiden Konzerne finden vor dem Hintergrund der derzeitigen Diskussionen auf dem Berliner Wohnungsmarkt und dem vom Verfassungsgericht gekappten Mietendeckel sowie das Volksbegehren "Deutsche Wohnen & Co enteignen" statt. Vertreter dieser Initiative machten bereits deutlich, dass sich an ihrem Ziel, parallel zu den Wahlen im September einen Volksentscheid herbeizuführen, nichts geändert habe.
Wer in Berlin weiter in einem Vonovia oder Deutsche Wohnen Objekt wohnt, hat im übrigen in den kommenden drei Jahren mit Mieterhöhungen von höchstens einem Prozent zu rechnen, hieß es bei der Bekanntgabe der Fusionspläne. Danach sei ein Anstieg der Miete weitere zwei Jahre an die Inflationsrate gekoppelt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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