Die Kosten schießen weiter nach oben
Die Sanierung des Rathauses Spandau verschlingt wohl einen dreistelligen Millionenbetrag

Das Rathaus Spandau macht noch immer einen repräsentativen Eindruck. Aber die Bausubstanz und die Ausstattung sind teilweise völlig veraltet. | Foto:  Thomas Frey
2Bilder
  • Das Rathaus Spandau macht noch immer einen repräsentativen Eindruck. Aber die Bausubstanz und die Ausstattung sind teilweise völlig veraltet.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Am Rathaus Spandau wird derzeit der Rathausturm saniert. Die Kosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Das ist zwar viel Geld, aber im Gesamtzusammenhang eine eher geringe Summe.

Eine Machbarkeitsstudie ermittelte 2019 einen Investitionsbedarf für das Gebäude in Höhe von rund 75 Millionen Euro. Inzwischen geht Hochbauservice-Leiterin Martina Häusler davon aus, dass die Kosten um etwa 30 Prozent nach oben korrigiert werden müssen. Dies teilte sie im zuständigen BVV-Ausschuss am 9. Juni mit. Damit kommen die Berechnungen einem dreistelligen Millionenbetrag nahe, wobei mit weiteren Steigerungen zu rechnen ist.

Die von Häusler mündlich aufgelisteten Sanierungsmaßnahmen umfassen fast alle Bereiche und vermitteln den Eindruck einer veralteten Rathausimmobilie, deren Zustand teilweise marode ist. Allein für Arbeiten am Dach wurden zunächst 18, jetzt 20 Millionen ermittelt. Die Sanierung der Sanitäranlagen wird auf inzwischen zwölf Millionen Euro beziffert. Begonnen wurde mittlerweile bei den Toiletten.

Bei der Erneuerung der Elektrik wird das Gesamtvolumen mit 15 Millionen angegeben, davon zunächst 2,2 Millionen in einem ersten Bauabschnitt. Die Fenster sind ebenfalls stark reparaturbedürftig. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Hinzu kommen Investitionen von rund elf Millionen Euro in die Bebauung der Innenhöfe, um mehr Räume für die Mitarbeiter des Rathauses zu schaffen.

Zugleich bremst der Denkmalschutz dabei, das Rathaus schnell in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen. Der denkmalgerechte Umbau berühre dabei auch mögliche Vorhaben im Zusammenhang mit einem verbesserten Klimaschutz. Ein völlig CO2-neutrales Gebäude werde es wohl kaum geben.

Hinzu kommt, dass dem Hochbauservice die Bereitstellung der Finanzmittel Kopfschmerzen bereitet. In der Investitionsplanung können jedes Jahr nur Summen in einem gewissen Umfang angemeldet und bewilligt werden. Schon aus diesem Grund gibt es von Häuslers Abteilung nicht einmal eine vage Aussage, wann das Projekt beendet sein könnte.

Das Rathaus Spandau macht noch immer einen repräsentativen Eindruck. Aber die Bausubstanz und die Ausstattung sind teilweise völlig veraltet. | Foto:  Thomas Frey
Das Plakat in der Säulenhalle weist auf das Alter des Rathauses hin. Inzwischen besteht es bereits seit 109 Jahren. Die Säulenhalle ist wie der BVV-Saal und der Ratskeller sanierungsbedürftig.  | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 895× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 569× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.068× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.951× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.