Gedenken an die Pogromnacht
Schüler erinnern am 9. November an einstige jüdische Geschäfte

Blick von der Breiten Straße in die Havelstraße im Jahr 1938. Vorne rechts befand sich das Bekleidungsgeschäft „Drei-Eck-Moden“ von Martin Oehl, dahinter der Laden der Familie Hochmann. Beide wurden in der Pogromnacht geplündert. | Foto:  Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau
  • Blick von der Breiten Straße in die Havelstraße im Jahr 1938. Vorne rechts befand sich das Bekleidungsgeschäft „Drei-Eck-Moden“ von Martin Oehl, dahinter der Laden der Familie Hochmann. Beide wurden in der Pogromnacht geplündert.
  • Foto: Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau
  • hochgeladen von Thomas Frey

Am 9. November 1938 wurden in Nazideutschland Synagogen angezündet, Geschäfte zerstört und geplündert, jüdische Menschen angegriffen, in Konzentrationslager gesperrt, getötet.

Am 84. Jahrestag der Reichspogromnacht wird am Mittwoch, 9. November, an die Opfer aus Spandau erinnert. Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Oberschule werden zwischen 17.15 und 19 Uhr in der Altstadt vor Gebäuden stehen, in denen sich einst Geschäfte mit jüdischen Eigentümern befanden. Sie erinnern mit Fotos, Dokumenten und Berichten an das Schicksal dieser Menschen. Eine Übersicht zu den Adressen gibt es auf einem Informationsblatt. Es ist an einem Infobus erhältlich, der auf dem Marktplatz steht. Dort wird es um 17 Uhr auch eine Auftaktveranstaltung geben.

Außerdem gibt es vom 9. bis zum 20. November eine Ausstellung im Gotischen Haus, Breite Straße 32, über ehemalige jüdische Gewerbetreibenden im Bezirk. Sie wurde ebenfalls von der Jugendgeschichtswerkstatt konzipiert und ist Dienstag bis Sonnabend, 10 bis 18, Sonntag von 12 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Die Gedenkstunde des Bezirksamtes zu den Novemberpogromen 1938 findet am Freitag, 11. November, um 10 Uhr vor dem Mahnmal am Lindenufer und der Sternbergpromenade statt. Sie wird inhaltlich vom Evangelischen Kirchenkreis Spandau gestaltet. Bei der Veranstaltung werden Amelie Fröhlich, Schülerin der Martin-Buber-Oberschule und Lena Groeben von der Jugendgeschichtswerkstatt über ihr Projekt zur Familie Papiermeister berichten. Gudrun O’Daniel Elmen, Beauftragte für Erinnerungskultur im Kirchenkreis, wird an den in diesem Jahr verstorbenen Gerhard Simonsohn (1925-2022) erinnern, dem wahrscheinlich letzten Zeitzeugen. Teilnehmen werden auch Rabbiner Jonah Sievers von der Jüdischen Gemeinde und Kantor Simon Zkorenblut.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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