Aus Mangel an Wasser
Bezirksamt Spandau sieht Mitmachaktionen wie „Gieß den Kiez“ kritisch

Wird Wasser zu kostbar zum Bewässern öffentlicher Grünanlagen? Hier der Jugendplatz in Siemensstadt. | Foto:  Thomas Frey
  • Wird Wasser zu kostbar zum Bewässern öffentlicher Grünanlagen? Hier der Jugendplatz in Siemensstadt.
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In Spandau wird das Wasser knapp. Dies ist im Kern die Zusammenfassung der Aussagen des Bezirksamtes auf der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Verkehr, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz am 6. Juni.

„Wir sind leider nicht mehr in der Situation, wo wir Wasser ohne Ende verwenden können“, erklärte Stadtrat Gregor Kempert (SPD) in Vertretung für seinen zuständigen Kollegen Thorsten Schatz (CDU). Der Feststellung ging ein Antrag der Fraktion der Tierschutzpartei voraus, in der sie das Bezirksamt ersuchte, für die kommenden Haushaltsjahre frühzeitig alle Vorkehrungen zu treffen, um die Bewässerungsprojekte im Gebiet Heerstraße Nord wieder aufzunehmen. Zudem sollte ein Ausweiten solcher Initiativen im Bezirk geplant werden. Bürgerinnen und Bürger, die sich auf diese Weise engagieren, würden zum Klima- und Naturschutz beitragen, sagte Angélique Hadjedj von der Tierschutzpartei.

Die Vertreterinnen der Fachämter wiesen das Ansinnen zurück. Sie könnten keine Unterstützung befürworten, erklärte Anja Sorges, Leiterin des Umwelt- und Naturschutzamtes. „Wir haben das Wasser nicht“. Die Teiche würden austrocknen, der Grundwasserspiegel sinke kontinuierlich. Der Grund sind Trockenheit und Hitze. „Die vergangenen drei Sommer waren zu heiß“, erläuterte Anja Sorges. Die Konsequenzen seien aktuell noch gar nicht wirklich sichtbar, sondern würden sich in vollem Ausmaß erst in einigen Jahren zeigen. „Wir werden dann noch ganz andere Probleme haben als das Bewässern“, blickte sie in die Zukunft. Aus diesem Grund lehnt Anja Sorges Mitmachaktionen wie „Gieß den Kiez“ ab, weil dabei nicht zuletzt häufig Trinkwasser verwendet werde. Es werde auch keine Aufrufe an die Bevölkerung mehr geben, die Straßenbäume zu bewässern.

Das Grünflächenamt achtet beim Neupflanzen von Bäumen darauf, dass sie für das Anwachsen möglichst wenig Wasser brauchen. Außerdem hofft das Umweltamt, in Kürze Wasser aus der Havel entnehmen zu dürfen. Derzeit gilt ein allgemeines Verbot der Senatsumweltverwaltung. Das Bezirksamt warte auf eine Genehmigung zur Entnahme von Havelwasser für das Gießen beispielsweise der Mittelstreifen. Im Rahmen der sogenannten „Spandauer Spritztour“ soll das Wasser in Tanks gefüllt und damit Straßen und Plätze angesteuert werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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