Impfen im eigenen Zuhause
Grüne stellen Antrag und Anfrage zum Umgang mit Corona

Die Bezirksverordneten der Grünen fordern: Ältere, bewegungseingeschränkte Menschen sollen sich zu Hause gegen Corona impfen lassen können. Außerdem wollen sie wissen, wie es um die Impfsituation in Schulen bestellt ist. Über beides soll bei der Sitzung am 16. März gesprochen werden.

In Tempelhof-Schöneberg leben laut Senatsbericht mehr als 3800 Menschen, die ambulant gepflegt werden müssen. Damit stehe der Bezirk berlinweit auf Platz zwei, bei den über 65-Jährigen liege die Quote knapp über dem stadtweiten Schnitt, sagt Katharina Urban, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen.

Sie möchte, dass sich Tempelhof-Schöneberg ein Beispiel an Charlottenburg-Wilmersdorf nimmt. Dort besuchten die mobilen Impfteams regelmäßig Menschen, die 75 Jahre und älter sind, erklärt sie. Die berlinweiten Kampagnen hätten sich bisher jedoch vor allem auf Impfzentren konzentriert. „Deshalb steht zu befürchten, dass es viele Ältere und/oder Pflegebedürftige in unserem Bezirk gibt, die zu Hause leben, aber nicht oder nicht vollständig geimpft sind. Diese Menschen können das Haus nicht oder nur unter sehr schwierigen Bedingungen verlassen.“ Das gelte besonders für Senioren ohne Angehörige oder für diejenigen, die von einem Pflegedienst oder einem Betreuer versorgt würden.

Deshalb solle der Bezirk eine kostenlose Impfung zu Hause anbieten und eine telefonische Anmeldung samt Beratung möglich machen. Einen entsprechenden Antrag legen die Grünen den Bezirksverordneten am 16. März zur Abstimmung vor.

Außerdem stellen sie bei der Sitzung eine große Anfrage an Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck (SPD). Hintergrund ist eine Impfaktion an der Friedenauer Stechlinsee-Grundschule im Dezember 2021. Das Bezirksamt habe die Aktion öffentlich als Erfolg gefeiert, aber eine Auffrischungsimpfung habe es nicht gegeben. „Das ist völlig unverständlich“, so Martina Zander-Rade, schulpolitische Sprecherin der Grünen. Sie möchte nun Einzelheiten wissen, zum Beispiel, wie viele Dosen gespritzt wurden, ob doch noch eine zweite Impfung vorgesehen ist und wie die Planungen für die anderen Schulen aussehen. „Die Zahlen sinken zwar langsam wieder, aber wir befürchten, dass sie im Winter wieder steigen – wie in den vergangenen zwei Jahren –, wenn jetzt nicht gehandelt wird“, sagt Zander-Rade.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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