Mehr Mut ist gefragt
Senat zögert bei Terminfestlegungen für verkaufsoffene Sonntage
Advent, Advent, kein Lichtlein brennt: Zumindest in den Berliner Läden, Kaufhäusern und Einkaufszentren könnte es an allen Adventsonntagen dunkel bleiben. Denn eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts lässt den Senat zögern, verkaufsoffene Sonntage für Berlin festzulegen.
Verkaufsoffene Sonntage sind eigentlich an große Veranstaltungen von öffentlichem Interesse gebunden. Die Richter fordern nun aber in ihrem Urteil von März den Senat auf, eine Prognose abzugeben, die zeigt, dass das Großereignis mehr Besucher anziehen wird als das die an einem Sonntag geöffneten Geschäfte allein tun würden. Eine Prognose, mit der sich der Senat verständlicherweise schwertut. Denn noch haben die Besucherzahlen bei Großveranstaltungen nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht und die Bereitschaft, gegen angekündigte Sonntagsöffnungen zu klagen, ist bei der Gewerkschaft Verdi weiterhin ungebrochen. „Wir befinden uns in der juristischen Prüfung. Wir brauchen Rechtssicherheit. Da gilt: Sorgfalt vor Eile“, sagt dazu ein Sprecher der Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke) gegenüber der Berliner Morgenpost.
Ich wünsche mir vom Senat mehr Mut in dieser Sache. Wenigstens die zwei Adventsonntage, an denen vor der Corona-Pandemie die Geschäfte geöffnet waren, sollten in diesem Jahr wieder verkaufsoffen sein. Denn die Pandemie und der Online-Handel haben dem stationären Handel in der jüngsten Vergangenheit ordentlich zugesetzt. Um den schon heute sichtbaren Abstieg der Berliner Zentren aufzuhalten, brauchen die Geschäftsleute jede Unterstützung. Und dazu zählen für mich in der Vorweihnachtszeit auch verkaufsoffene Sonntage, an denen Lichterglanz und buntes Treiben in den Geschäftsstraßen herrschen.
Autor:Hendrik Stein aus Weißensee |
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