Felix Recke: "Wieso dauert das so lange?"
Fahrradabstellplätze brauchen viel Zeit – auch am S-Bahnhof Westend

Ein Podest auf der Böschung hinter diesem Schnellimbiss, zwischen Spandauer Damm und Am Bahnhof Westend, würde nach Vorschlag der Gruppe Planwerk Platz für 84 Fahrräder bieten. InfraVelo sieht bis zum Jahr 2030 einen Bedarf von 230 Plätzen, dann müsste der Imbiss weichen.  | Foto: Felix Recke
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  • Ein Podest auf der Böschung hinter diesem Schnellimbiss, zwischen Spandauer Damm und Am Bahnhof Westend, würde nach Vorschlag der Gruppe Planwerk Platz für 84 Fahrräder bieten. InfraVelo sieht bis zum Jahr 2030 einen Bedarf von 230 Plätzen, dann müsste der Imbiss weichen.
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Die BVV hat auf Antrag der FDP-Fraktion den Bau eines Fahrradparkhauses am S-Bahnhof Westend beschlossen. Was die Freude der Befürworter trübt: Die Realisierung kann sich über Jahre ziehen.

2018 gab das Bezirksamt ein Fahrradabstellanlagenkonzept bei der Gruppe Planwerk in Auftrag. Die Bedarfsanalyse ergab: Es fehlen insgesamt 7500 Fahrradbügel im Bezirk, am Bahnhof Westend könnten 84 auf einem neu zu errichtenden Podest an der Böschung des südlichen Trottoirs, zwischen Spandauer Damm und Am Bahnhof Westend, entstehen. Der BVV-Beschluss sieht vor, dass der Besitzer seinen Imbiss, der auf einem bezirkseigenen Grundstück steht, für das Fahrradparkhaus aufgeben müsste. „Leider“, sagte Felix Recke, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion. „Aber ich halte das Interesse an einer Gelegenheit, sein Fahrrad sicher abzustellen, für übergeordnet.“

Der bündnisgrüne Baustadtrat Oliver Schruoffeneger auf Nachfrage: „Sollte es bei den 84 Plätzen bleiben, bräuchte es kein Parkhaus. Dann wäre auf dem Fundament genug Platz für Bügel und der Imbiss könne bleiben.“ Allerdings könnte mehr Bedarf bestehen, so der Baustadtrat. Das Planwerk gibt seine Vorschläge an die InfraVelo GmbH weiter, die als landeseigenes Unternehmen für die weitere Planung und deren Umsetzung verantwortlich zeichnet. „Nach InfraVelo-Prognose werden bis 2030 an diesem Bahnhof 230 Stellplätze benötigt“, zitierte Schruoffeneger aus einer Mail des Planwerks. Einen Terminplan habe InfraVelo nicht vorgelegt. 

Bis sich die Fahrgäste des ÖPNV über neue Fahrradbügel am Bahnhof Westend freuen dürfen, könnten durchaus drei Jahre ins Land gehen, so Schruoffeneger. Das ärgert Recke: „Wie kann das so lange dauern, wenn doch der politische Wille nach der Mobilitätswende verlangt?“ Am Stuttgarter Platz sei "schon Ewigkeiten" von einem Fahrradparkhaus die Rede. „Aber es passiert nichts.“ Schruoffeneger sagte, dort ließe sich die Betreiberfrage nicht einfach klären. Generell sei der Personalmangel der zügigen Umsetzung im Wege: "Wir bräuchten zwei Ingenieure mehr im Tiefbauamt." Zumal auch Voruntersuchungen nötig seien. „Was hilft mir ein festgeschraubter Bügel, wenn ich dabei eine Wasserleitung angebohrt habe?“, veranschaulichte er. „Ich hätte auch gerne die 7500 Bügel in diesem Jahr.“ Ein Wunschtraum: nur 500 sollen 2020 insgesamt aufgestellt werden.

Ein Podest auf der Böschung hinter diesem Schnellimbiss, zwischen Spandauer Damm und Am Bahnhof Westend, würde nach Vorschlag der Gruppe Planwerk Platz für 84 Fahrräder bieten. InfraVelo sieht bis zum Jahr 2030 einen Bedarf von 230 Plätzen, dann müsste der Imbiss weichen.  | Foto: Felix Recke
Ein Podest auf der Böschung neben dem Schnellimbiss würde nach Vorschlag der Gruppe Planwerk Platz für 84 Fahrräder bieten. InfraVelo sieht bis zum Jahr 2030 einen Bedarf von 230 Plätzen, dann müsste die Dönerbude weichen.  | Foto: Gruppe Planwerk
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Matthias Vogel aus Charlottenburg

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