Leiter des Institut Francais beweist bei der Vorstellung des Kulturprogramms gute Reinickendorf-Kenntnisse
Französisch ist noch immer Weltsprache

Cyril Blondel stellte die diesjährigen Schwerpunkte des Institut Francais vor. | Foto: Christian Schindler
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Der Leiter der Kulturabteilung der französischen Botschaft und zugleich Leiter des Institut Francais Deutschland, Cyril Blondel, hat bei der Vorstellung dessen kulturellen Jahresprogramms am 28. Januar auch mit seinen Reinickendorf-Kenntnissen gepunktet.

Seit vergangenem September ist Cyril Blondel Leiter der traditionell in Personalunion verbundenen Kulturabteilung der französischen Botschaft und des deutschlandweiten Institut Francais. Auf den ehemaligen französischen Sektor West-Berlin angesprochen, damals bestehend aus Reinickendorf und Wedding, erinnert er sich sofort, dass einer seiner ersten Termine in Berlin eine „Kultureinrichtung im Norden“ war. Gemeint ist das Centre Bagatelle an der Zeltinger Straße 6, einst von der französischen Schutzmacht betriebenes Kulturzentrum. Dort gab die Deutsch-französische Musikschule ein Konzert. Dort wird Blondels Tochter unterrichtet.

Blondel weiß auch auf Anhieb, dass der Ausbau des Flughafens Tegel während der Berlin-Blockade intensiv von französischen Truppen mit befördert wurde. Er fragt sich zugleich, ob heute noch viele Reinickendorfer von den einstigen engen Beziehungen zu den Freunden jenseits des Rheins wissen.

Französisch in Reinickendorfer Schulen noch sehr präsent

Der Diplomat mit dem Arbeitsschwerpunkt Kultur weiß auch, dass in Berlin und auch ein wenig in Reinickendorf das Erlernen des Französischen als Auslaufmodell gilt. Allerdings lassen sich gerade Reinickendorfer Schulen in Sachen Französisch nicht lumpen. Am Romain-Rolland-Gymnasium an der Place Molière gibt es einen bilingualen Zug ab Klasse 5, immerhin ging es aus einer französischen Schule hervor. Die Märkische Grundschule als Staatliche Europa-Schule wirbt damit, dass die Schüler genauso viele Unterrichtsstunden in der französischen wie in der deutschen Sprache bekommen. Die Max-Beckmann-Oberschule bietet Französisch als zweite Fremdsprache ab Klasse sieben und bei Bedarf ab Klasse elf an.

Dass Schüler und Eltern sich trotzdem gerne für Englisch, Spanisch oder sogar Chinesisch entscheiden, erklärt sich Blondel damit, dass für viele von ihnen Frankreich „zu nahe“ erscheine. Wer vielleicht nicht nur gerne in exotische Länder zum Urlaub reisen, sondern dort eine Zeitlang leben und arbeiten möchte, kommt nicht zuerst auf Französisch als Fremdsprache.

Fête de la musique am 21. Juni

Dabei ist auch das Französische eine Weltsprache, und darauf richtet das Institut Francais in diesem Jahr seinen Schwerpunkt „Frankophonie 4.0: Stärken wir unsere Beziehungen für die Zukunft“ aus. Die Berliner können sich auf die Fête des francophonies am Sonnabend, 28. März, im Centre francais de Berlin, Müllerstraße 74 in Wedding freuen. Auch zur berlinweiten Fête de la musique am Sonntag, 21. Juni, werden französisch sprechende und singende Musiker aus aller Welt kommen.

Ein Jubiläum ist ein weiterer Grund für die diesjährige Konzentration auf das Französische, das außerhalb Europas gesprochen wird. In diesem Jahr feiert die Internationale Organisation der Frankophonie ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Gipfeltreffen in Tunis zum Thema Digitalisierung und Vernetzung. Und noch ein Jubiläum steht an: Am 21. April 1950, also vor 70 Jahren, eröffneten der damalige französische Botschafter in Deutschland, André Francois-Poncet und Berlins damaliger Oberbürgermeister Ernst Reuter (SPD) die Maison de France am Kurfürstendamm 211.

Weitere Informationen zu den Angeboten des Institut Francais unter www.institutfrancais.de.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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