Idee ist gut, Umsetzung fraglich
Kann die mobile Familienberatung in Reinickendorf starten?

Der Bezirk hat ein innovatives Konzept für ein mobiles Familienbüro entwickelt – und fürchtet jetzt, dass es wegen der Corona-Krise doch nicht verwirklicht werden kann.

Ein Antrag der Bündnisgrünen zur Einrichtung eines Familienbüros wanderte seit 2016 durch die Gremien der Bezirksverordnetenversammlung, bis er im Mai 2019 beschlossen wurde. Das Anliegen: Für Familien gibt es eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten, die aber von unterschiedlichen Ämtern und Einrichtungen angeboten werden. Schon für werdende Eltern ist es da schwer, einen Überblick zu bekommen.

Nach den Vorstellungen der Grünen, der sich auch alle anderen Parteien anschlossen, sollte das Familienbüro in Reinickendorf vertraulich, kostenlos und neutral über Hilfen informieren. Es solle sich an alle werdenden Eltern und Eltern im Bezirk wenden und auch amtliche Leistungen bieten.

Das Familienbüro sollte an mehreren Tagen in der Woche eine Sprechstunde sowie auf Anfrage Einzeltermine zur Beratung und Unterstützung von Eltern anbieten. Ansetzen könnte es mit der Ausgabe von Geburtsurkunden und Meldebescheinigungen und dann überleiten zu persönlicher Beratung und Hinweisen auf Unterstützungsmöglichkeiten. Organisiert werden könnte es von einem freien Träger.

Nach einer kurzfristigen Aufforderung durch den Senat, der dafür auch Mittel zur Verfügung stellt, hat ein Team um Jugendamtsleiter Thomas Wackermann ein Konzept erstellt, das jetzt im Jugendhilfeausschuss der Bezirksverordneten grundsätzlich auf Zustimmung stieß. Danach könnte ein freier Träger einen Bus mit den Beratern zu den Haltestellen des Bücherbusses fahren lassen, wenn diese gerade frei sind. Damit wäre gewährleitet, dass es ein niederschwelliges Angebot im Flächenbezirk Reinickendorf gibt. Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Grünen-Faktion, Andrea Behnke, lobt das „innovative Konzept“.

Pro Jahr könnte das spezielle Angebot 50 000 Euro kosten. Hier sieht Jugendstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) angesichts der wegen der Corona-Krise angespannten Haushaltslage Berlins jedoch auch ein Problem: „Wir machen es gerne, wenn wir es können. Wir müssen aber damit rechnen, dass es die Mittel nicht gibt.“

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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