Probleme von Schwimmvereinen in Corona-Zeiten
Anhaltende Trockenheit

Dass das Paracelsus-Bad derzeit und noch länger geschlossen ist, entspannt die Schwimmsituation ebenfalls nicht. Allerdings ist das vorhandene Angebot nicht das Hauptproblem. Vielmehr, dass es nur eingeschränkt genutzt werden kann. | Foto: Thomas Frey
  • Dass das Paracelsus-Bad derzeit und noch länger geschlossen ist, entspannt die Schwimmsituation ebenfalls nicht. Allerdings ist das vorhandene Angebot nicht das Hauptproblem. Vielmehr, dass es nur eingeschränkt genutzt werden kann.
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Die Berliner Bäder-Betriebe haben seit Ende August gut zwei Dutzend Hallenbäder geöffnet. Auch den Standort im Märkischen Viertel.

Für Vereine und für Schulen sind dort Zeiten reserviert. Das ist besser als nichts in der aktuellen Lage, aber weit weg von normalen Verhältnissen. Das größte Problem wären nicht die angebotenen Möglichkeiten, sondern die vielen Einschränkungen, erklärt Stefanie Lieke vom SSC Reinickendorf, die Sprecherin des Schwimmausschusses im Bezirkssportbund bei der Sitzung des Sportausschusses am 15. September.

Schwimmunterricht nötiger denn je

Welche Folgen das hat, zeigte sie am Beispiel des Kinderschwimmens. Bis zum Alter von zwölf Jahren darf eine Gruppe maximal aus acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestehen. Danach sind es nur noch sechs. Zu wenig, um allen Interessenten einen Platz anzubieten. Schon in der Vergangenheit sei die hohe Zahl an Nichtschwimmern unter Heranwachsenden ein Problem gewesen. Das habe sich inzwischen weiter verschärft. Speziell jetzt, zu Beginn des neuen Schuljahres, wo es regelmäßig viele Anmeldungen gebe.

Wie sich das in Zahlen ausdrückt, machte Stefanie Lieke am Beispiel ihres Vereins deutlich. Dort würden derzeit 180 Kinder auf der Warteliste stehen. Außerdem sprach sie von einem rund 40-prozentigen Rückgang an Mitgliedern.

Hoher logistischer Aufwand
für Ehrenamtliche

Das Prozedere rund um die Schwimmtermine stelle weitere Hürden dar. Verlangt werde zum Beispiel, dass die Teilnehmerliste bereits vor dem Kurs übermittelt werde. Was mit einem „hohen logistischen Aufwand“ verbunden sei. Eltern haben keinen Zutritt. Deshalb seien normalerweise zwei Trainerinnen oder Trainer weitgehend damit beschäftigt, eine Gruppe nach draußen und die nächste nach drinnen zu geleiten. Und dazwischen darauf zu achten, dass es mit dem Umziehen möglichst schnell geht. Diese Anforderungen stellen vor allem kleine Vereine vor Probleme. „Vergessen wir nicht, es handelt sich vor allem um Ehrenamtliche“, erinnerte Lieke.

Selbstverständlich ist auch ihr klar, dass wegen der Pandemie Vorgaben und Vorsicht nötig sind. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass nach bisherigen Erkenntnissen ein Ausbreiten des Virus in chlorhaltigem Wasser nahezu ausgeschlossen werde. Das könnte zumindest für das Zulassen von mehr Personen in einem Schwimmkurs sprechen. Zumal, was bei ihr ebenfalls nicht unerwähnt blieb, in manchen Sportarten bereits größere Gruppen erlaubt seien.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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